Montag, Oktober 23, 2006

[El Quesir, 23. Oktober 2006]

Frage:
Was hat entweder rothaarige oder blonde Begleitung, ist nach dem ersten Tag nach der Anreise selbst (feuer-)rot, quatscht den 15jaehrigen arabischen Kellner zur Begruessung in hochfrequenter Muttersprache voll?

Schwierig - aber schon ne Ahnung?

Hier noch nen Tip:
Wer ist von allen Tellern gleichzeitig? Wer laesst die Hälfte davon dann stehen? Wer läuft durch jedes schöne Bild zum Abendrot? Wer pisst in die Kakteen neben dem Abenddinee? Und: wer fängt - gottseidank - noch nichts mit dem Tauchsport an?

Klick mich und Ihr hört die Lösung von Meister Röhrich formuliert

Aber wir sind ja nicht aus Brösels Comic und nehmen das Ganze als Entertainment Einlage.
Uns geht es hier naemlich *saugut*. Ich hab mich hier wunderbar in die Taucherlobby integriert und Sanela rauscht hier lesenderweise von Buch zu Buch.
Wir leben hier streng nach der Kaugummi-Diät. Kaugummmi Diät bede
utet, wir duerfen alles essen ausser Kaugummi. In Wirklichkeit sieht es mehr nach einer Atkinson Diät aus: Lamm, Rind, Hühnchen, Kalb, Fisch das ganze geröstet, gegrillt, gebraten, am Stück, am Spiess, fritiert, gedünstet, filetiert, geschnetzelt, und das morgens, mittags, abends. Zwischendrin gibt es einen kleinen Nachmittagssnack, so dass es bis auf eine 30minutige Pause - von 12.30 bis 13.00h - immer was zu essen gibt (und zwar von morgens 6.30h bis in die Nacht um 23.00h).
Und: es bleibt nichts übrig ;-) (zumindest nicht auf den Tellern eurer Hobbits aus München)

Unter Wasser ist auch alles angerichtet. Jetzt, da ich langsam aber sicher mehr Erfahrung vorweisen kann, weiss ich allmählich auch die Tauchplätze und Taucher anders zu bewerten.
Leider ist hier jeden Tag ordentlich Wind angesagt, und da der Steg über das Hausriff noch nicht fertiggestellt ist bedeutet das, das wir p
er Minibus an die Dive Sites gekarrt werden. Mal mehr mal weniger lang. 10 arabische Minuten dauert es aber auf jeden Fall - immer. D.h. wir sind dann auch schon mal 40min unterwegs...

Gelegentlich lohnt es sich aber auch richtig: Marsa Waleed zum Beispiel hat mich umgehauen. Ein riesiger Korallengarten wohin das Auge blickt!
Da sich das Ganze zwischen 4 und 15m abspielt, zaubert die Sonne wunderbare Farben und Lichteffekte auf die Korallen und ihre Bewohner. Traumhaft.
Wo es sich nicht so lohnt macht es dann Spass als letzter Mann den Rest der Tauchgruppe zu beobachten. Der eine rudert fleissig mit, der andere ist ein JoJo im Wasser, der nächste will hartnäckig in den Sand schlagen... Schön dass nicht mehr ich derjenige mit dem meisten Luftverbrauch bin...
Aber auch das Hausriff hat einiges zu bieten, selbst wenn man nur schnorchel kann. Leider von den Badenden schon ziemlich zertreten; was bestimmt schmerzhaft war, denn hier ist alles voll mit Seeigeln. Dennoch sehen Sanela und ich einige Kugelfische, einen kleinen Feuerfisch und eine weisse Muräne, die Sanela böse anzischt und damit aus dem Wasser schmeisst ;-)
Ansonsten hält sich Sanela prima beim Schnorcheln, wer weiss vielleicht gibt es ja doch nochmal nen Schnuppertauchgang...

In diesem Sinne:
Bis bald,
Marc

Donnerstag, Oktober 19, 2006

[El Quesir, 19. Oktober 2006]

Oktober. Während es in Deutschland langsam kalt wird kann der Tauchurlaub am Roten Meer beginnen.
Wir sind zurück in El Quesir, wo ich letztes Jahr meinen Tauchschein gemacht habe.

Interressant, anstatt mit dem Rucksack auf Reisen zu gehen wieder mal den Koffer zu packen. Pauschalurlaub, nein besser: Cluburlaub. Bekannte Muster: endlich wird wieder nach der Landung geklatscht. Noch im Flugzeug wird von der Stewardess Las Ketchup eingeworfen und auch das unsinnige Rausgedränge und Ins-Landhineingedränge bei dem wie gewohnt chaotisch organisiertem arabischen Zoll hat was Altbekanntes.

Nichts speziell Pauschalurlaubiges, aber Reisen-mit-Sanela-Spezifisches findet uns auch in diesem Urlaub mit erstaunlicher Zielsicherheit: Einreiseprobleme.
Diesmal werden wir zwar nach kurzem Zögern ins Land gelassen - dafuer bei der Visa doppelt abkassiert (Sanela hat ein Visum aus Deutschland für Ägypten, darf hier aber nochmal ein Visum bezahlen). Heisst: Dicke Luft zu Reisebeginn.

Die Dicke Luft verdünnt sich dann wieder deutlich, als wir im Hotel ankommen.
Hotel nett, Zimmer nett, WLAN im Zimmer auch nett, Tauchschule absolut neu & Personal sowieso sehr nett.
Check-In in der Tauchbasis (Sanela pfeifft anerkennend, als sie mich in meinem Shorty sieht - yeah!), dann Richtung Pool.
Wir kommen genau bis zur ersten (netten!) Snackbar und plündern die Holzofennpizzaschnitten. Nur damit ihr es wisst: Neben unserer Rückkehr zum Cluburlaub haben wir uns naemlich auch das erste Mal ALL INCLUSIV gegönnt ;-) Kampf dem Abnehmen sozusagen.
Fitnessstudio und ne Menge netter guter Vorsätze gibt es auch: Die Waage im Studio zeigt unverschämte 100Kg! Ganz klar ne arabische Waage die ziemlich geschwätzig sein muss.

Das restliche Programm ist auch aus Deutschland aus nicht schwer zu erraten. Pool, Sonne, mal nen Drink an der Bar, dicke Leute an der Liege vorbeilaufen lassen, dann Abendessen, danach Shischa und Tjaj, jetzt mit duty free Cognac noch ein paar Zeilen an die Lieben in Deutschland...

Gute Nacht!

Kleiner Musiktip zum Schluss: Patrice: Soulstorm.
(um das Wellenrauschen bei Euch zu emulieren, muesst ihr allerdings euren Wasserhahn laufen lassen - die Brandung bei der ich heute nacht einschlafen werde gibt es naemlich nicht auf CD!)