Freitag, September 28, 2007

Durch die Volcano Lands nach Seattle und die wilde Oregonkueste zurueck

[Eureka, 27. September 2007]

Heute steht Mount St. Helens auf dem Plan. Die Strecke zum Berg zieht sich. Immergrüne, unglaublich dicht stehende Nadelwaelder saeumen einen Weg, durch den es nur langsam und sehr kurvig nach oben geht.

Erster Stop ist die Ape’s Cave. Eine Höhle, die durch einen Lavafluss ausgehöhlt wurde und sich wenige Meilen von Nord nach Süd erstreckt.

Hier empfängt uns vollkommene Dunkelheit, denn die Höhle ist nicht mit einer Lichtanlage ausgebaut.

Die ersten Schritte in dieses Nichts hinein zu gehen, ist schwierig zu beschrieben: Unsere Headlights scheinen nichts auszumachen in dieser absolut, alles Licht verschluckenden Schwaerze. Wuah.

Obwohl der Gesamtdurchmesser der Hoehle vielleicht 6m ist – also recht breit und hoch - macht sich Beklemmung breit. Der Lichtkegel scheint am Anfang weder Licht noch Kegel zu sein. Ich halte mehrmals die Hand vor meinen Kopf. Doch, ja: das Headlight funktioniert.

Sanela faengt hinter mir an mit dem Photo eine Blitzlichtkaskade loszuschiessen, was meinen Umriss alle paar Sekunden wie einen Riesen auf die seltsam symmetrischen Waende der Hoehle wirft. Hilft nicht unbedingt den Augen, sich an diese Schwaerze anzupassen...

Wir stossen auf eine Treppe an deren Gelaender wir uns nach unten hangeln.

Unten angekommen, lassen wir zwei Amerikaner an uns vorbei, die mit ihrer einen Stablampe unsere Headlights noch schlechter aussehen lassen.

Dennoch tun auch sie sich schwer die Fuesse zwischen, und auf die aus den Boden ragenden Felsen zu setzen. Das wenige Licht beeintraechtigt auch irgendwie das perspektivische Sehen. Das denkt sich wohl auch der mehrere hundert Pfund schwere Ami, der lieber warten will, und so in der Dunkelheit zurueckbleibt, waehrend wir uns an den anderen Ami mit seiner Stablampe klemmen.

In kompletter Schwaerze ist die Panik schnell.

Und so dauert es nur wenige Meter, bis wir Rufe hören, wir sollen zurueckkommen.

Tja, so verabschiedet sich dann in schnellen Schritten auch die Stablampe ...

Wr bleiben allein mit unseren Headlights auf der Ruebe zurueck.

Wohl schon vorbereitet, gewoehnen sich unsere Augen schnell an das weniger gewordene Licht und die Beklemmung weicht.

Wir schauen uns die Erzkanaele in dem Fels an.

Dann machen wir die Lampen aus und lassen die absolute Schwaerze auf uns wirken.

Wahnsinn. Allumgebenes Nichts. Du siehst keine Hand vor Augen, du hoerst nichts und du bist deinem wichtigsten Sinn beraubt. Krasssss...

Nur wenige Sekunden später machen wir die Headlights wieder an – und uns auf den Rückweg.

Witzig wie tollpatschig man sich mit eingeschraenktem perspektivischen Sehen bewegt.

Bald sind wir zurueck aus der Dunkelheit und die Treppe bringt uns raus. Wow.

Also weiter den kurvigen Weg Richtung Mt. St. Helens. Wir biegen ab und es geht steil nach oben. Irgendwo da oben muessen sich Fahrradfahrer ungeschlechtlich vermehren, denn auf der vorher noch total einsamen Strecke sind auf einmal hunderte (!) Fahrradfahrer unterwegs. An die dreihundert Stück kommen uns auf der links steil abfallenden und sehr kurvigen Strecke hoch in die „Desaster-Area“ von Mt. St. Helens entgegen.

Oben fahren wir durch einen Wald voll tausender, alle in die gleiche Richtung umgeknickter, nadelloser und kalkweisser Baeumstaemme. Welche Naturgewalt hier gewuetet haben muss, koennen wir uns nicht vorstellen.

Und dennoch: das Leben nistet sich langsam wieder ein und passt sich der veraenderten Umgebung des Vulkans an (nicht umgekehrt). So sieht man schon wieder prächtige Jung-Tannen in kleinen Grüppchen zusammen stehen, Eichhoernchen naschen von knallroten Beeren und ueber uns gleiten majestaetische Segler in der hier oben saukalt wehenden Brise.

Von der explodierten Bergspitze ist selbst nichts zu sehen, der Krater haelt sich unter einem Wolkenkegel versteckt...

Ab in den Wagen. Runter, nueber, obi und wieder abi Richtung Mt. Rainier National Park.

Mittagspause in einem klassischen Diner. Wir bestellen unsere ersten Burger und schauen verklaert auf das „Treiben“ an dieser amerikanisch laendlichen Bilderbuch-Strassenkreuzung: Zwei Restaurants, eine Tanke, einen Coffeeshop-drive-through und sonst nichts...

Beim Englischtest falle ich uebrigens erneut durch.

Bestelle einen mittelgrossen Milchkaffe (Achtung: „caffe latte with a single shot of espresso“)– bekomme aber einen halben Liter Kaffe und noch einen Kleinen dazu. Hä? Nun gut, so bekommt Sanela eben auch Einen J

Einfahrt in den Mt. Rainier NP. Der Ranger am Eingang versorgt uns mit Wetterinfos.

Kalt solls werden. Um den Gefrierpunkt.

D.h. Layertechnik (ich hab zum Schluss 6 Schichten an), Monstersteak und Bagles vom Grill, ein Scheiterhaufen waermt von aussen, und Jägermeister von innen. Australischer Wein und Musik, ein Flammenspiel anstatt Fernsehen.

Der Schnaps wird hier uebrigens in Plastikflaschen ausgegeben (na ja, was von ihnen uebrig ist – Sanela schneidet die Flaschen in passende Schnapsglas-Verzehreinheiten...)

Mitten in der beseelten und im wahrsten Sinne des Wortes gechillten Athmosphaere springt der Dodge in Panikmodus und Marc stuerzt auf dem Sprung zum Durango fasst aus dem Stuhl bis die Situation beruhigt ist, der Zuendschluessel im Schloss und der Campingplatz wieder in Ruhe ist.. Baeren aller Art sind jetzt zumindest nicht mehr in der Nähe...

Dann ab in den Dodge. Der wird diesmal abschuessig geparkt, so dass wir innen ebenerdig schlafen. Wir schlafen wie Babys und machen uns am naechsten Morgen auf den Weg zum Mt. Rainier. Von einem leeren Parkplatz machen wir uns auf den anspruchsvollsten Trail Richtung Gletscher – und selbst der ist am Anfang geteert!

Auf unserem Weg laesst uns immer wieder ein tiefes Grollen vom Berg aufhorchen, wie Donner – und das bei bestem Wetter. Irritiert setzen wir uns unseren Weg fort bis wir, inzwischen im Schnee, oberhalb des „Panoramic Point“ den Auslöser dieses Grollen live miterleben: der Gletscher sprengt Stein und Gerölllawinen ab, die donnernd und staubend zu Tal rasen.

Apropros Panorama: Die Aussicht über die Bergkette ist phaenomenal! Besonders aus dem Azurblau des Himmels herausstechen tut Mt. Adams, Mt. Hood und auch Mt. St. Helens ist zu sehen – diesmal ohne jedliche Wolke. Geil!

Wir steigen ueber teilweise vereiste Felsen ab, und machen uns auf nach Seattle. Den noerdlichsten Punkt unserer Reise.

Hier angekommen, verpasst uns unsere Hotelsuche in Downtown auch gleich eine gratis Sightseeing Tour.

Endlich eingecheckt, schlendern wir bei immer noch bestem Wetter durch die Stadt, die sich gut per Pedes erschliessen laesst und schauen uns auf dem Viktualienmarkt von Seattle um. Marc besteht endlich seinen Englischtest im aeltesten Starbucks der Welt und der Fischhaendler schmeisst Kilo schwere Thunfische durch die Gegend (zwischendrin foppt er ein paar Touristen, in dem ihm scheinbar ein Fisch entgleitet und in die Touristen knallt: Uuups. Naja zum Glück war dieser Fisch ein Stofftier ;-)

Seattle ist eine beschauliche aber auch recht uebersichtliche Stadt - und ueber allem thront der Mt. Rainier, der heute bestens zu sehen ist.

Nächster Tag: Mist. Es macht das, was es in Seattle wohl (fast) immer macht: es regnet. Die Space Needle haengt in den Wolken.

Wir drehen eine Runde um den Lake Union und schauen uns die nette, aus „Schlaflos in Seatle“ bekannt gewordene Hausbootsiedlung an, und wagen uns verbotenernerweise auch auf die Piers. Nur ein verknautschter Bernasennenmischling schaut uns traurig, aber schwanzwedelnd aus seinen braunen Augen an...

Wir schauen uns in Downtown Seattle die „Stadt unter der Stadt an“: Teile der Ende des 1900 Jahrhunderts komplett abgebrannten Stadt wurden nicht wie der Rest zugeschuettet (als Fundament für die neue Stadt drüber) und sind mit einer Führung zu erreichen. Witzig: Wir gehen von der Strasse eine Treppe runter und sind im zweiten Stock eines dieser Häuser.

Was fuer die damaligen Bewohner eine Katastrophe war, war fuer die Stadt an sich die Rettung. Von Anfang an zu tief gebaut, war sie von den Gezeiten abhaengig: bei Flut stand das Wasser auf den Strassen. Was das für die Kanalisation bedeutet, ist auch klar: Haeufchen machen besser bei Ebbe, denn wenn man auf dem Topf sass und die Flut in die Abwasserrohre gedrückt hat, hatte man u.U. eine unfreiwillige Spülung in die andere Richtung...

Wir verlassen Seattle und steuern wieder suedwaerts. Klaro das jetzt auch das Wetter wieder besser wird.

Auf geht’s auf eine malerische Strecke die wilde Kueste Oregons hinunter. Fahren an der Queen Princess vorbei, die zufaellig vor Anker liegt. Die schiere Groesse haut uns um. Was fuer ein Dampfer – und dennoch irgendwie Knast, wenn man sich vorstellt, wie es da auf dem Sonnendeck zugehen muss, trotz der Groesse wird dort bestimmt kleinlich am Buffet gedraengelt und die Liegen mit Handtuechern belegt... Da loben wir uns die Weite des Landes und fahren weiter suedlich auf die Suche nach einem einsamen Campingground.

Den finden wir im Fort Stevens Statepark, wo wir tatsaechlich alleine sind. Bis auf eine kleine Gruppe Waschbaeren, die uns in kleiner werdenden Kreisen am Campfeuer umrunden, waehrend wir uns unsere Steaks schmecken lassen.

Als wir am naechsten Morgen aus unserem SUV aussteigen, haben es sich die Waschbaeren ebenfalls schmecken lassen: die haben unsere Kuehlbox geknackt und die Vorraete gepluendert! Jediglich verschmaeht haben sie die Gurke und den Salat. Die Butter, den Kaese, Eier und Milch ist weg... So sieht also ein Waschbaeren-Omelette aus J.

Koennten die Dinger Flaschen aufmachen, haetten sie sich nach so einem Festschmaus wahrscheinlich noch mit dem Wodka aus der Kuehlbox zugesoffen!

Wir packen zusammen und fahren weiter. Frühstueck mit View. An einem traumhaften Lookout schmiert Sanela uns dick Brote mit Philadelphia (die Verpackung haben die Racoons nicht aufgekriegt, und das Brot war im SUV). Der Blick wandert die steil abfallende Suedkueste hinab, wo riesige Felsen wie ueberdimensionale Haifischzaehne aus dem Wasser ragen.

Ein atemberaubendes aber auch recht typisches Bild, das uns waehrend der nun folgenden langen Fahrt die Kueste runter haeufig begegnen wird: Steilhaenge, Haifischzaehne und bis an den Steilhang hohe, immergruene Nadelwaelder.

An den Oregon Dunes angekommen, schlagen wir in genau so einem Nadelwald unser Nachtlager auf. Der Dodge wird passen abschuessig auf dem Parkplatzbegrenzer geparkt, damit die Liegeneigung innen drin genehm ist und wir geniessem zum letzten Mal auf diesem Trip die Camping-Zeremonie: Feuermachen, Schlemmen, Weinchen, Feuerkino...

Heute morgen gucken wir uns dann die Oregon Dunes per Quad an. Ein Heidenspass! Und das, obwohl Marc sein Quad direkt auf einer der hohen Duenen festfaehrt (zum Glück kann ich das Ding aus eigener Kraft freifahren) und dann spaeter komplett stilllegt – Keilriemen gerissen. Ganz Gentlemen, tut Marc das was ihm beim Briefing eingetrichtert worden ist: er laesst seine Frau zurueck und holt Hilfe J

Das Ganze in einer traumhaften Kulisse der Duenen, die ab und an bewachsen, teilweise bewaldet sind. Zwischen drin kleine Seen. Um die Ecke die beeindruckende Stahlbruecke nach Reedsport.

Weiter Richtung Sueden. Die Redwoods. Das sind die bis zu 2000(!) Jahre alte Baumgiganten, die irre nah beieinander stehen und trotzdem so weit und hoch wachsen. Durch einen fahren wir sogar durch! Cool.

Wir sind langsam am Ende unseres Trips. Noch 230 Meilen morgen zurueck nach San Francisco und dann warten sie schon, die Junggesellen- und –innen Abschiede.

Mal schauen, ob ich Euch von der Party in Vegas berichten kann/darf/werde...

Sonntag, September 23, 2007

Lava Lands

[Bei Portland 23. September, 2007]

Spitzenmorgen: die Sonne schickt schon kraeftig Sonnenstrahlen auf die Erde während wir kräftig Galonen (seufz) in unseren Panzer lassen und weiterfahren Richtung Norden. Etappenziel der Crater Lake National Park.

Hier haben vor einem geologischen Augenschlag (7500 Jahre) mehrere Eruptionen einen ganzen Berg gesprengt, der dann in sich zusammengefallen ist. In der Caldera hat sich dann im Laufe der Jahre durch Schmelz- und Regenwasser ein tiefblauer und kristallklarer See gebildet.

Die touristische Attraktion hier: der Rimdrive. Der zwanzig Meilen lange Weg am Kraterrand lang darf natuerlich auch bei uns nicht fehlen und so schippere ich Sanela von Viewpoint zu Viewpoint. Atemberaubende Sicht auf das teilweise tuerkise und absolut bewegungslose Wasser im Kratersee. Le Grand Bleu.

Die umliegenden, hochaufragenden Felsformationen am Kraterrand schimmern abwechselnd sand-, rot-, ocker- und gruenfarben und lassen den ehemals riesigen Berg darueber erahnen.

Wir machen einen Abstecher zu den Pinnacles. Hier hat dahinfliessende Lava und Eruptionskanaele abenteuerliche, spitzzulaufende Zinnen in die Landschaft gestellt, die wie ueberdimensionale Spikes in den Himmel zeigen. Wir fuehlen uns an den Bryce Canyon erinnert...

Als der Rimdrive komplett abgefahren ist, geht es auf Campingplatzsuche an den Diamond Lake. Wir erreichen den Campingplatz in der untergehenden Abendsonne und der See glitzert tatsaechlich edelsteinmaessig. Mit Glück können wir einen der letzten Plätze direkt am Ufer ergattern, den wir dann leider für einen noch schoeneren, aber bereits reservierten Platz, aufgeben. In der Zwischenzeit ist auch der erstere besetzt, so dass wir uns nun mit einem Platz in zweiter Reihe zufrieden geben muessen. Scheisse.

Aber was macht ein Mann wenn er sauer ist?

Er macht seine Frau verantwortlich? Nein.

Na gut, ja auch, aber nein: er macht Feuer und schnitzt Wuerstchenspiesse bis der Aerger verraucht, und die Wuerstchen ueber dem 1a Lagerfeuer brutzeln.

Dazu kommt noch eine klasse Pasta und ein toller Shiraz; zwischen den hohen Tannen funkeln die Sterne – da ist sie wieder: die perfekte Lagerfeuerromantik.

Apropos Romantik: zwar ist das Zelt von Thomas in einem Augenschlag aufgebaut, wir packen trotzdem den Dodge um. Sanela’s Koffer auf die Beifahrer-, meinen Rucksack auf dieFahrerseite – und wir machen uns im Fond lang. Geht super. Können sogar aus den abgerundeten Seitenscheiben weiter in den Sternenhimmel schauen...

Am nächsten Morgen vor dem Toilettenhaeuschen. (Der Dodge zeigt 34 Grad Fahrenheit; was das in Celcius ist könnt ihr selber nachschlagen)

An einem alleinstehenden Wasserhahn kapiere ich die Armaturen nicht so ganz und verpasse einer neben mir stehendem Mexikanerin einen kräftigen Wasserstrahl ins Gesicht und auf den Oberkoerper – die ist auf einen Schlag richtig wach :-)

Danach fallen mir auch wieder die Wasserspender aus den amerikanischen Filmen ein, die Wasser nach oben spenden... Wieder was gelernt :-)

Zu lernen gibt es auch ne Menge in den „Lava Lands“, einer Region zu der auch unser heutiger National Park gehoert: das Newberry National Volcanic Monument

Eben noch an kontrolliert abbrennenden Schwelbraenden vorbeigefahren, sitzen wir einige Meilen später - mehr durch einen Verfahrzufall - zusammen mit einem Brandbeobachter auf einem Fire-Outlook und lassen uns das Firespotting erklären. Das Ganze findet auf einem längst erloschenen Ascheberg inmitten von längst erkalteten Lavaströmen bei traumhafter Sicht statt.

Weiter geht’s – wir schrauben uns eine Dirtroad auf einen Aussichtspunkt ueber 7000 Fuss hoch. Die Fahrt hoch ist unangenehm: geht es rechts doch steil bergab – und der Dodge bricht bereits bei wenig Gas ueber die diversen Bodenwellen in den engen Kurven aus. Und das bei eingeschaltetem Vierradantrieb. Müll. Unser Herz schlägt für Toyota :-)

Oben angekommen haben wir einen atemberaubenden Blick. Wir sehen erneut zahlreiche Lavafelder, die sich deutlich in den dichten, kräftig gruen leuchtenden Wald schneiden. Dahinter ein Panorama der hohen, immer schneebedeckten Vulkanberge.

Anschließend schauen wir uns die von oben schon gesichteten „Obsidian fields“ an:

Nach einem kurzen Waldweg erhebt sich eine riesige, pechschwarze und irgendwie glasartige Basaltmasse, die sich ueber zwei Quadratkilometer in den allumgebenden Wald geschnitten hat. Wow. Beschreiben unmöglich. Guckst Du später.

Kleine Zwischenfrage: Wann weiss man, ob man wirklich Englisch kann?

Antwort: Wenn man souveraen im Starbucks den Kaffee bestellt und bekommt, auf den man auch wirklich Lust hatte. Ich jedenfalls brauch noch ein wenig – die suesse Blondine hinter der Theke war zum Schluss auf jeden Fall genauso verwirrt wie ich...

Der Kaffee, den ich gekriegt hab, war dann auch nicht das Wahre. Hat aber wachgemacht fuer die anschliessende Fahrt durch wirklich traumhafte Wälder.

Sehr lichte Wälder, in denen die Nachmittagssonne den ganzen Wald neben der Strasse bis weit hinein erleuchtet, wechseln sich mit stockdunkeln und tiefgruenen Waldstrichen ab. Zwischendrin ein kompletter Landstrich mit quadratkilometerweisem, verbranntem Wald. Wie Skelette stehen nur noch kalkweisse Baumgerippe. Irre.

Die ganze Strecke geht kont-i-nu-ier-lich bergab. Die ganzen knapp 100 Meilen lang. Von 7000 Fuss auf irgendwo bei 800 (?). (http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9F_%28Einheit%29)

Den Tag beschliessen wir mit Powershoppen im Outlet – solange wie die Tueren offen sind. D.h. 1,5h bis 20.00h. Reicht für gefühlte 12 Laeden ;-)

Morgen geht’s weiter auf unserer Vulcano Tour. Geplant sind Nationalparks 3 und 4 auf unserer Route: Mount St. Helens National Volcanic Monument und Mount Rainier National Park.

Bis bald.

Freitag, September 21, 2007

Back in the U.S. and A,.

[Redding, Kalifornien, 21. September 2007]

Sodala, hier kommen die ersten Grüsse aus Kalifornien. British Airways hat uns
mit erstaunlichem Komfort heruebergeschifft.

Das fing bereits beim Einchecken an, ging das doch beinahe komplett von zu
Hause aus. Online einchecken bis hin zur Sitzplatz- und Filmauswahl... Cool.
Ich weiss - fuer manchen bereits kalter Kaffee - fuer mich neu, und ne tolle
Sache noch dazu. Kein Jammern mehr am Checkinschalter vor gestressten
Servicedamen. Nein, das „Haben sie noch was mit mehr Beinfreiheit für meine
viel zu langen Beine - vielleicht am Notausgang?" - Gebettle hat sich wirklich
erledigt und so werden bereits von zu Hause aus die vom http://www.seatguru.com
vorgeschlagenen Sitze gebucht.

Am Airport ermöglicht uns der Online Check-In an der Schlange vorbeizuziehen
und auch an Bord bietet der Pilot besonderen Service: einen London Überflug an
der Themse lang. Mit Kommentaren aus dem Cockpit. Themse, Millenium-, äh, nein
o2 Dome, Arsenal Stadion, Tower Bridge, neues Wembleystadium. Stadtrundflug
sozusagen.
Auch der anschliessende Langstreckenweiterflug bereitet keine Probleme, auch
wenn sich die empfohlenen Plätze als reguläre Plätze ohne viel extra Platz
herausstellen. Die extra gekauften Superpep-Weichmacher koennen dennoch in der
Packung bleiben.
Sanela setzt uebrigens eine biologisch vertraeglichere Variante an: 3 x Wein
und ab in einen, beinahe die komplette Flugzeit dauernden Schlaf.

In San Francisco dauerts dann ein wenig laenger..
... durch den Zoll: das Department of Homeland Security interessiert sich für
Sanela's Pass (§$!%!? - war ja klar!)
... an der Gepäckausgabe: mein Rucksack kommt nicht mit unserem Flieger mit und
wird mit spaeterem Flieger nachgeliefert
... am Car Rental Service: die deutsche Mietwagenagentur hat uns eine
Mietwagenklasse verkauft, die es in den USA gar nicht gibt und
... auf der Autobahn Richtung Oakland hats acht Fahrspuren und alle sind sie
voll.

Schließlich lassen wir uns dann doch das wohlverdiente Ziel-Bier in Vogge's
Jacuzzi schmecken. In der Nähe kreisen die Polizeihubschrauber. Willkommen in
Amerika!

Am nächsten Morgen wird umgepackt: Der inzwischen eingeflogene und angelieferte
Rucksack wird neu bestückt. Die Lederhose, Haferlschuhe, Anzug, noch mal Schuhe,
das Kleid für die Hochzeit und das Kleid für das Rehearsal Dinner sowie (ach
ne): passende Schuhe dazu... braucht man alles nicht zum Campen und so werden
aus drei Gepäckstücken zwei. Beide passen bequem auf die Ladefläche unseres
Doge (http://www.dodge.com/en/2007/durango/), genau wie Sanela und ich :)

Weiter geht's: einkaufen und frisieren. Ja richtig, Sanela ist beim
Hairstylisten während ich mir bei der amerikanischen Konkurrenz das neue iPhone
erklären lasse.
Was für ein geiles Teil - und was für ein nerviger Verkäufer, der mich da mit
seinen Verkaufsstrategien bombardiert.

Nun ja: mittags ist dann Sanela frisiert, der Verkäufer enttäuscht, die Kühlbox
bestückt und auch der erste Frappucino XXX (genaue Typbezeichnung vergessen -
sorry Steffi :-) getrunken... Es kann losgehen Richtung Norden, die 5 hoch zum
Lassen Volcanic National Park, eine erst 1914 durch mehrere Ausbrüche
entstandene Vulkan- und Kraterlandschaft. Hier wollen wir das erste mal unser
Zelt aufschlagen.

In der Abendsonne angekommen, stinkts nach Sulfaten und Schwefel, es raucht aus
grünen Erdlöchern, Falschgold blubbert in Schlammtoepfen und: es liegt in Teilen
Schnee.
Upps.

Dann wird wohl aus einer Nacht im Zelt eben eine im Kingsizebett mit drahtlosem
Internet. Freut Euch, denn das besorgt Euch hier die erste Reisefischmail aus
unserem Westküstentrip 2007.
Applaus, Applaus, Applaus, Sanela und Marc im Haus.