Mittwoch, April 26, 2006

[USA, 15. September 2005]

Hi,

so jetzt muss ich mich aber wirklich sputen. Sanela und ich sitzen hier
quasi auf Abflugkohlen und das Reisetagebuch wird diesen Urlaub wirklich
vernachlaessigt hier gibt es eben viel zu sehen.
Drum also noch schnell - in ein paar Stunden geht der Flieger zurueck - ws
noch alles geschah.
Aus dem Bryce Canyon raus sind wir Nationalparkjunies gleich weiter in den
Zion National Park. Dominieren im Bryce Canyon die erodierten Pilonen bei
schon recht kühlen Temperaturen - vor allem in der Nacht -, so ist der Zion
Nationalpark wieder heisse Wüste. Pünktlich zum Abendrot sind wir in diesen
Canyon eingefahren. Das Nachtlager umrahmt von von der Abendsonne
angeschienen, quasi "glühenden" Steilwände - wieder mit Wild im
Campingplatz. Leider kein offenes Lagerfeuer da extreme Brandgefahr. Aber:
Kohlen sind erlaubt und so gibt es dennoch warmes Essen. Und eine stürmische Nacht in der ich Nachts nochmal rauskrabbele und die Sturmschnuere anbringe und das Zelt nachspanne. Im zelt liegend hat man naemlich das Gefuehl weggeblasen zu werden. Nach dem Nachspannen geb ich mir noch den Sternenhimmel der noch klarer ist, wie fast schon gewohnt.

Am naechstem Morgen wird der Nationalpark dann ebenfalls bewandert.
Allerdings nicht so ausgiebig wie der Bryce, da es a) heiss und b) ziemlich
viel geschlossen ist. Schön am Flussbett lang mit einem Abstecher mitten in
die Felsen laesst uns aber auch da die Landschaft geniessen. Generell laesst
sich sagen, sobald man den kinderwagentauglichen Teerweg auf dem Haupttrail
- und damit die doch so lauten Amerikaner (ehrlich: 2 Leute reichen hier 50m
weit! Unglaublich) - verlässt, wird es richtig schoen.

Nachmittags liegt dann ganz schoen weg vor uns. Runter nach San Diego. Zum
Mittagessen fuer $12 All-You-Can_Eat-Halt in Vegas. Nebenbei ein netter
Spartip: kurz vor 16.00h kommen und noch Mittagsbuffet bezahlen. Ab 1600h
wird dann Abendbuffet aufgetischt und man kommt sozusagen auf Mittag und
Abendessen fuer den Preis eines Mittagessens. Auch gut: mit Pulli kommen und
vorher Blase entleeren, denn am heissen Buffet werden die Touristen
runtergekühlt und die Klos sind draussen... Wer rausgeht, zahlt neu. Die
Schwaben in Vegas ... Spätzle gabs dennoch keine.

30 Meilen vor San Diego ist der Tag dann zu Ende. Wir steuern das zweite (!)
Motel unserer Reise an, schlafen aus und schauen uns am naechsten das suesse
San Diego an. In der huegeligen Stadt die nach Verona Poth's Kind benannt
ist, gibt es ein Haufen nette Häuschen direkt am Meer. Wir nehmen den Scenic
Drive und schauen uns die Stadt aus dem Auto aus an. Ruck-Zuck
amerikanisiert die zwei Münchner: was mit dem Auto geht, wird mit dem Auto
gemacht.
Weitere 30 Meilen von San Diego zelten wir in einem Kakteenfeld mit Aussicht auf einen Stausee. Der Zeltplatz liegt kurz vor unserer naechsten Destination: dem Viejas Outlet Center, dem wir am naechsten Tag einen Besuch abstatten. Auf Details will ich garnicht eingehen, wen's interessiert: http://viejas.com/VOC/html/vtour.htm und: ja, die Klamotten sind billig.

Am Nachmittag dann auf nach LA. Auf in den Stau und auf auf Motelsuche. Vom Sueden kommend empfiehlt uns der Resiefuehrer einen Campground in Malibu. Das ist im Norden. Also durch die Stadt. Im Schritttempo. Mann. Endlich da und gerade noch im Sonnenlicht stellt sich der Campground als nicht mit dem Auto befahrbar und einsam und verlassen dar. Kein Bock unser Zeug 2 km in
die Pampa zu tragen, machen wir uns bei Dunkelheit dann eben auf die Suche
nach einem Motel. Ist die Stadt im hellen schon nicht besonders einladen
wird es in der Dunkelheit haesslich. Auf dem einen Motelparkplatz in
Hollywood scheuchen wir die Nutten auf. In dem anderen richt das Marihuana
links und rechts aus dem Hotelzimmer raus. Am naechsten steht eine Horde
Hispanics vor dem Likörladen und schaut nicht besonders gastfreundlich.
Schliesslich entsinnen wir uns auf die Motelkette die wir bereits in San
Diego hatten und visieren das naechste Comfort Inn an. Also quer durch die
Stadt mit unserem Coupon-Buch, das uns auch hier guenstige Hoteltarife
verspricht. Ist der Parkplatz hier auch mit ein paar windigen gestalten
belegt so macht das Motel selbst einen guten Eindruck. Neu renoviert. Die
dicken Stahltore und die ergiebige Kameraueberwachung vermitteln Sicherheit.
Am naechsten morgen dann Sightseeing. Das obligatorisch wenige was die Stadt
touristisch zu bieten hat. Das Observatorium mit Blick auf das Hollywood
Schild ist gleich mal zu. Für drei Jahre. Komplett. Wir erhaschen nebenan im
"Berlin Forest" dennoch einen Blick auf das Wahrzeichen. Dann auf dem
Hollywood Boulevard ein Besuch auf dem Friedhof auf dem sich manch ein Star (oder anderer Bonze) ein (durchweg kitschiges) Denkmal gesetzt hat. Neben dem Prunk sieht schon die Friedhofswand wie ein rostender Eisenbahnschuppen aus.
Ab in die Hügel der Beverly Hills. Hier kümmern sich Haufen von Mexikanern um die Gärten der Reichen. Und auch hier und weiter unten am Rodeo Drive sind die Strassen müllfrei.
Wir fahren, naja schieben uns durch den Stau beschreibt es wohl besser, nach Santa Monica und schauen uns den Vergnuegungspark _auf_ dem Pier an.
Lustig
auch Venice Beach: hier wimmelt es nur von Selbstdarstellern und Freaks. Nebenan auf dem Muscle Beach traenieren die Bodybuilder und die Jungs
spielen Street-Basketball oder fahren Skateboard.
Die Sonne geht unter und wir folgen dem Rat des Reisefuehers und verlassen die Gegend um Venice Beach mit Richtung Santa Barbara.
Nicht ohne nochmal an unserer Burgerbude von Gestern zu stoppen und erneut Carl's Junior Burger einzubauen. Hatten wir gestern noch LowCarb Burger
erwischt - das sind Burger, die nur in Salat eingewickelt sind (? Für den
figurbetonten Ami keine Semmel?)- gibt es heute abend Burger im klassischen
Brötchen.

Wir kommen bis Ventura wo die Motel-Coupon-Suche (beinahe) auf Anhieb
klappt. Am naechsten Tag dann Santa-Barbara. Auch hier tuts der Scenic Drive
und ein wenig die Haupteinkaufsmeile die, im Gegensatz zu den meisten
ameriknischen Städten, sogar ganz niedlich ist. Ein kleiner Besuch im
Puma-Laden (ohne Jaderfolg) und wir duesen weiter nach SF.

In der Morrow Bay finden wir durch Glück ein echtes Juwel von Campingplatz -
direkt in den Dünen, mit dem Pazifik dahinter und Surfer links und rechts.
Auch wieder auf den letzten (Sonnen)Drücker angekommen schlagen wir unser letztes Camplager auf, und geniessen nochmal die Lagerfeuerromatik aus vollen Zügen. Steht doch morgen schon SF an, wo wir wohl auf das Zelt aufschlagen in Tom`s Wohnung verzichten werden.

Tom hat sich hier in Alameda ein ganz nettes Junggesellenlager eingerichtet. Direkt an der Bay wo er es weder weit zur Arbeit nach Oakland, noch zum Strand zum Kite-Boarding hat.
Nachdem ja der erste Versuch seine Wohnung zu finden mehr oder weniger nur
durch Glück geklappt hat, haben wir auf unseren Weg die 808 hoch noch mehr
Glück. Gerade noch telefoniert, fährt er schon an uns vorbei - zurueck von
einem Kite-Spot in der Nähe von San Jose. Amerika ist gross, nein klein,
aehh - ich weiss nicht aber dass war ja eigentlich ein Ding der
Unmöglichkeit.

Die restlichen Tage hier in SF standen dann ganz im Zeichen des Tourismus
und des Shoppings. Sagt ich schon, dass die Klamotten hier günstig sind? Die Puma-Schuhe sind es auch.
So sind Sanela und ich jetzt mit 3 Paar Pumas, x Tshirts und _ne Menge_Bilder (Golden Gate, Twin Peaks und ein paar von der Cable-Car) bestens fuer den Heimflug ausgestattet.

Koffer sind gepackt. Die eMail hier gleich weg und wir auf dem Weg nach Hause.

Bis bald,
Sanela und Marc
[USA, 13. September 2005]

Hallo ihr Lie
ben,

entschuldigt die doch erhebliche Verspätung der elektronischen
Korrespondenz; uns geht es prima - wir waren nicht zum Schwimmen in New
Orleans sondern haben mangels Infrastruktur uns solange nicht gemeldet.
Das liegt vor allem daran dass wir uns quasi die meiste Zeit in der
herrlichen Wildnis des Wilden Westens aufgehalten haben und erst seit ein
paar Tagen wieder in der richtigen "Zivilisation" (wenn man es denn so
nennen mag) aufhalten: San Diego, LA und jetzt zu Besuch beim Tom.

Dementsprechend gibt es viel zu erzählen: das letzte Mal waren wir ja kurz
davor zum Grand Canyon durchzustarten. Noch im resourcen-dekadenten Las Vegas in unserer ebenso resourcen-verschwendenden (und damit mein ich nicht
nur die Resource Wasser sondern auch die Resource mit den hübschen altbackenen Politiker-Perücken drauf) Jacuzzi Suite mit besagtem Internetzugang. Nichstdestotrotz haben wir Las Vegas genossen und uns zwei
klasse Shows gegönnt.

Dann haben wir den Grand Canyon angefahren. Den South Rim diesmal, mir auch
noch unbekannt. Über den (unsinnigerweise) polizeilich ziemlich gesicherten
Hooverdam, der in den dreissiger Jahren mit soviel Beton gebaut, dass es eine zweispurige Strasse von SF nach NY gereicht haette. Kaum zu glauben, welche darueberfahrende Autobombe dem etwas anhaben soll. Weiter ein Stück Route 66 mit dem faszinierenden Wechsel der Landschaften. Ab und an sieht man ellenlange Containerzuege die sich mit bis zu vier Locks durch die
Landschaft ziehen lassen.


In Grand Canyon National Park angekommen läuft uns - oops - eine staatliche
Elchkuh ueber den Weg. Wir beide - allerdings nicht unser Auto - sind
umgekippt (vor Staunen). Genauso war der Sonnenuntergang. Nicht zu beschreiben - selber sehen.
Am naechsten Morgen haben wir uns dann mit Shuttlebussen ueber den Weg am Abgrund, der sogenannte Rim, chauffieren lassen. Einsatz Sanela. Es waren kaum Freunde aus dem fernen Asien anwesend. Ich bin mir auch ohne direkten Vergleich sicher, das sie - wenn anwesend gewesen - sie gegen meine
bild-um-bild-schiessende Frau ganz blass ausgesehen haetten ;-)

Am Nachmittag trennt sich dann der Auto Konvoi. Familie Volk muss zurueck
wohingegen wir weiter gen Osten fahren.
Wir fahren ein gen Sued-Osten (Flagstaff) und übernachten an einem
erloschenem Vulkan. Auf schwarzer Erde mit roten und gelben Blumen
durchsetzt breiten wir unser Campfire. Campen hat mal ganz generell in den
USA *viel* mehr Stil als in Europa. Hat man neben einer eigenen Picknickbank und Feuerstelle meistens auch einen fest installierten Grill dabei. Abends also freiwilliges, gemuetliches Räuchern vorm Holzfeuer. Der naechste Nachbar ist meistens mindestens 50m weit weg. Also weit und breit absolute Lagerfeuerromantik. Praktisch nebenbei wenn man sich im Supermarkt mit gutem Campingstuff (in unserem Falle XXL-Supersize Campingstuehle made in China but for american Ärsche)ausruestet.

Page - Lake Powell - heisst die Destination des nächsten Tages. Direkt am
aufgestauten Colorado River beziehen wir unser Nachtlager. Ich wiederhole:
*direkt* am See, in den Sandduenen. Nicht nur mit Blick auf den See quasi im
See. Dieser Blick beschert uns auch ein schoenes Festmachmanoever von einem Segler mit seinem Trimaran direkt. So sicher wie der Typ sein Boot dann am Strand festmacht kann es sich nur um einen Deutschen handlen. Was sich dann
auch so herausstellt. Schoner Grosskotz von deutschem Unternehmer, der "halbes Jahr in Deutschland, halbes Jahr hier" ist. Immerhin leiht er mir seine Axt mit dem ich unser Feuerholz fuer die Nacht spalten kann. Ebenfalls deutsch ist das Pärchen mit dem umgebauten Wohnmobil mit Traunsteiger Nummer. Halbes Jahr auf Amerikareise. Sie hat dafuer 3 Jahre vorgearbeitet und er kurzerhand gekuendigt.
Neben dem Antilope Canyon (http://photographica.org/store/Places/browse/11798) und dem berühmtem Colorado River Bend
(http://www.livingwilderness.com/southwest/horseshoe-bend.html) haben wir
uns den Rest des Nachmittages am See gegoennt.

Am nächsten Tag haben wir uns dann doch entschlossen, den Abstecher zum
Monument Valley zu machen. Den ganzen Tag im Wagen - mit einem kleinen
Abstecher zum Navajo National Monument (http://www.exploitz.com/national_park/nav ajo-national-monument-picture-06.php) - schliesslich Monument Valley.
(http://www.luzestelar.com/Foto/es/usa-12.htm Monumental). Anders nicht zu beschreiben. Sanela und ich klemmen uns den Visitor Center (nachdem wir doch tatsaechlich zunaechst dran vorbeigefahren sind und uns erst bei indianischen Strassenhaendlern nach dem Weg erkundigen muessen "Visitor Center?" "Here is the Visitor Center!"), drehen um und fahren zurueck.

Nach Einbruch der Dunkelheit suchen wir uns ein Motel im Transitnest Kanab.
Das erste "Zimmer" nach Las Vegas. Muffiges Zimmer fuer 75$. Aber mit Dusche. Und nur noch 120 Meilen in den sagenhaften Bryce Canyon, den wir am
naechsten Tag ausgiebig bewandern. Sagenhaft was die Erosion da geschaffen
hat. Die Wanderung ins Tal hinab und wieder hinauf lässt uns die
unglaublichen Felsformationen ausgiebig erleben, nicht zu vergleichen mit dem touristisch geteertem Pfad am Rim entlang...

Ich lass euch mal mit dem Bild hier allein

(http://www.polaris.nova.edu/~alford/MC/Bryce-Canyon-NP.gif). Tom ist vom Arbeiten zurueck und die Budweiser bereits offen. Morgen oder uebermorgen gibts mehr. Sturm im Zion National Park, auf Motelsuche in schlechteren Teil Hollywoods oder wie wir Vogge auf der Interstate getroffen haben - morgen
mehr.

Beste Gruesse,
Sanela und Marc

[USA, 1. September 2005]

Hallo ihr Lieben,

diese Gruesse erreichen euch aus Luxur...
. nein, nicht Aegypten sondern Las Vegas - http://www.luxor.com

Sanela und ich haben uns hier zur Feier der Tage eine Jacuzzi Suite im 13.
Stock rausgelassen. Ich sitze hier im Moment in unserem Zimmer und schreibe
ueber den Fernseher diese Mails.

Der Weg hierhin war wie erwartet sher aufregend. Nachdem wir von Birgit am
Flughafen in SF abgeholt worden sind, ging es nicht ganz ohne Probleme nach
Alameda in Toms Wohnung. Nach ein paar Tunneldurchfahrten sind wir doch
tatsaechlich aber eher per Zufall bei Tom gelandet. Wo uns schon
heisshungrig Tom, seine Schwester und seine Nichte erwartet haben.

Am naechsten Morgen gings dann auch schon los. Mit zwei Autos. Toms Ford
Explorer Pickup und unserem suessen Cabrio: einem Chrysler Station Waggon -
ihr wisst schon, dieses auf Retro gemachte Auto: fuer mich nicht ganz
standesgemaess -muss ich doch in Amerika mit einem *kleineren* Auto als in
Deutschland fahren - aber Sanela findet es prima und so kutschier ich meine
suesse eben in dem "Mini" (im Vergleich zu diesen Riesenpickups die hier
total in Mode sind) durch die Gegend.
Nach einem halben Tag Fahrt sind haben wir unsere Zelte dann in einem
Campingplatz mittem im Yosemite National Park aufgeschlagen. Inmitten
riesiger Baeume und Felsen. Mit eigener Picknickbank und Feuerstelle sowie
einem eigenen Bearlocker - das sind ziemlich massive Eisencontainer, in die
alles interessant Riechende (also neben dem obligatorischem Riesensteak auch
Kosmetik, Medizin und Zahnpasta) weggeschlossen . Noch dazu wird dir
geraten, dir nicht die Zaehne zu putzen, da das ebenfalls die Baeren riechen
und angelockt werden.
Ums kurz zu machen: wir haben keine Baeren gesehen, nur gehoert. Alle haben
die (scheisskalte) Nacht ueberlebt.

Aus dem Yosemite Park mit annaehernd Null Grad in der Nacht ging es weiter
ins Death Valley mit 48 Grad - abends um 18.00Uhr!! Nicht ohne Nervenkitzel
verlief die Fahrt dahin, da auf der Haelfte der Strecke - gerade schoen in
der Wueste Toms Auto schlaff gemacht hat: Die Automatik konnte bei
Bergabfahrten den Gang nicht halten, so dass wir die letzten 50 Meilen (und
auch die naechsten 150 nach Vegas am Tag drauf) mit Gas und Bremse
gleichzeitig bewaeltigt haben - unter Last blieb der Gang naemlich drin.

Wie wir es dann nach Vegas geschafft haben und ob wir die Fahrt morgen zum
Grand Canyon fortsetzen konnten erfahrt ihr in der naechsten Mail. Sanela
und ich haben naemlich Karten fuer die Blue Man Group und die Show geht in
20 min los. Also alles Beste soweit mal und

liebe Gruesse,
Sanela und Marc

Mittwoch, April 12, 2006

[Australien, 30. Juni 2003]

Hi,

wir sind zurueck in Sydney. Das Wetter ist unerwartet gut: Kurze-
Hosen-Wetter :-)
Unser Flug geht in 9 Stunden.In der Zwischenzeit droht Sanela mit
einer letzten Shopping-Attacke :-). Davor bekommt Marc noch ein
Paeuschen im Internetcafe...

Vom Flug Darwin-Sydney haben wir beide nichts mitgekriegt - wir sind
jediglich zum Essen wach.

Gestern erleben wir dann Sydney bei Tag: Wir geniessen die Sonne in
Darling Harbour. Essen in Chinatown und machen eine Rocket-Harbour-
Sightseeing-Tour. Vom Wasser aus dann die Oper und die Harbour
Bridge, dazwischen jede Menge Segelschiffe. Die langsam untergehende
Sonne strahlt auf die Skyline von Sydney... Sanela staunt: KPMG,
Ernest&Young und sogar Allianz und Axa-Wolkenkratzer, Nur den
Muenchener Rueck Tower entdecken wir nicht ;-(

Im Northern Territory Center gibt es eine Didgeridoo-Performance,
untermalt mit Wahnsinnsbildern aus dem Outback - viele davon haben
wir mit eigenen Augen gesehen... Schoen und traurig, sie nochmal zu
sehen.

In den Abendstunden ein Besuch im "Aquarium". Obwohl wir beide
eigentlich keine Fisch-Fans sind, ist es echt aufregend. Der
Hauptschwung der Besucher ist weg - wir laufen durch die Glasgaenge
des riesigen Meerwasserbeckens; um uns und ueber uns Haie,
Riesenrochen, Schildkroeten und natuerlich jede Menge andere Fische.
Dazu abgefahrene Klaenge, gruselig.
Auch die paar uebrig gebliebenen, asiatischen und amerikanischen
Touristen sind gruselig. Machen sie doch einen Riesenlaerm und
stellen sich mit Vorliebe genau dahin, wo wir eigentlich unsere
letzten Bilder verknipsen wollen. Grrr...
Wir verweilen am Great Barrier Reef Becken. Ebenfalls ein riesiges
Glasbecken. Die vielen Fische scheinen sich genau zu den Klaengen der
klassischen Musik zu bewegen. Fesselnder Anblick. Wunderschoen.

Zum Abschluss unserer Australienreise machen wir zwei dann auf
Couchpotatoe. Wir holen uns Pizza, eine Flasche Shiraz aus dem
Bottleshop und ab ins Bett. James Bond rettet die Welt.

Haben gerade schon das deutsche Wetter gecheckt. Sieht so aus, als
schwitzt Ihr gerade ganz ordentlich. Keine Sorge, wenn wir
zurueckkommen, kuehlt es wieder ab :-)
Mit der ganzen Zeitumstellung, also schon in 25 Stunden!

Australien, wir kommen wieder!
Bald.

Liebe Gruesse zum letzten Mal vom anderen Ende der Welt,
Sanela und Marc
[Australien, 27. Juni 2003]

Hallo,

nach den Tagen im Busch sind wir wieder zurueck in
der "Zivilisation" - Zeit und Moeglichkeit also, Neuigkeiten von uns
ueber den Ozean zu schicken.

Nach der kurzen Nacht in Alice stehen wir puenktlich um 5h15 am
Pickup-Platz - um zu erfahren, dass wir erst am naechsten Tag dran
sind :-(. "No worries" - es ist noch Platz im Reisebus und wir
koennen doch schon heute los Richtung Norden. Also ein Tag weniger in
der Wueste, ein Tag laenger in Arnhemland.

Die Reise selbst verlaeuft relativ tourimaessig. Im grossen
klimatisierten Reisebus gehts den Stuart Highway hoch. Erster Stop an
einer Aborigine-Galerie: Haufen Didges, von denen eins sogar ganz gut
ist. Allerdings reicht die Zeit vorne und hinten nicht: 30min und
dann gehts weiter - einer der Nachteile, wenn man in einer Gruppe
reist.

Naechster Stop: Devils Marbles. Eine Ansammlung von riesigen Steinen,
die das Wetter in Jahrhunderten zu Murmeln mitten im Nirgendwo
geformt hat. Der Boden und damit die Pflanzen rings rum enthalten
Stoffe, die einen Grossteil des Viehs der ersten Rinderherden
verenden liess: voila der Name: "Devil Marbles".

Tennant Creek Goldminentour. Ziemlich interessant, wie sich die Suche
nach Gold entwickelt hat. Vom Arbeiten mit Hammer und Meissel in 70cm
breiten Rattenloechern zum vollautomatischem Abbau in riesigen
Tunneln.

Vorbei an der Jackson Bar, die, so Al der Busfahrer, der Grund fuer
einen Umzug der Stadt war: Der LKW der Bier liefern sollte, ist ca.
15 km vor Tennant Creek mit einer Wagenpanne liegengeblieben. Anstatt
den defekten Wagen in das Dorf zu schleppen, haben die Trucker
kurzerhand ihre Ladung an Ort und Stelle verkauft - und so ist das
Dorf nach und nach zum Bier gezogen. Eine Geschichte die zeigt, wie
stark der Durst auf ein Bier in der Wueste sein kann :-) ...

Nachtlager auf der Banka Bank Cattle Station, wo neben Emus und
Kangaroos auch Buschpoeten und Kuehe frei herumlaufen. Der Buschpoet
unterhaelt uns und eine zutrauliche Kuh verschreckt erst die Emus und
scheisst dann die Umgebung zu. Wir geniessen den gigantischen
Sternenhimmel der Wueste. Alle 15min kuendigt sich einer dieser
Ungetueme der Neuzeit an: ein Roadtrain. 5min spaeter (!) rauscht er
dann an uns vorbei - Ein Truck mit bis zu 4 Anhaengern, Vollgas...

Der naechster Tag beginnt wieder frueh. 6h00. Erster Stop am
aeltesten Pub der Northern Territories: Daily Waters. Hier, wieder
mitten im Nichts, die ganzen Originale, wie man sie sich vorstellt:
Cowboyhut, Weste, dreckige Jeans. Etc. pp. Und der erste Biergarten,
den wir in Australien sehen :-). Also ist um 11.00h unser erstes Bier
faellig. Nebenbei preisen wir unserer Reisegruppe die Biergartenstadt
Muenchen an.
Und nebendran kann die Air Force innerhalb von 3 Stunden ihr Space
Shuttle landen. Abgefahren.

Nachmittags in den Thermalquellen von Mataranka. Unter Mangroven und
Palmen. Lauwarmes und kristallklares Wasser. Was fuer eine
Erfrischung!

Weiter geht die Fahrt. Wir fahren durch Didgeridoocountry: die Steppe
ist passee: links und rechts wohin dass Auge reicht Eukalyptusbaeume,
Stringybark, Wollybutt, Salmon Gum und Termitenhuegel.
30 min Pause in Katherine, wo Marc gerade mal einen Didgeshop
schafft. Versteckt in einer Garage, mit aussergewoehnlichen (und
ausserdem unverkaeuflichen :-( ) Didges. Kurzer Smalltalk, dann
muessen wir schon weiter. Grr. :-(

Nachtlager zwischen Termitenhuegeln ausserhalb von Katherine. Marc
gibt den Abend Didgeunterricht.

Katherine Gorge am naechsten Tag. Wir entscheiden uns fuer einen
Cruise - eine Fahrt im Touriboot, obwohl Marc schon juckt, die
Schlucht mit einem Kanu zu erforschen. Sanela setzt sich durch, eine
gute Entscheidung. Laufen wir doch bequem an den Kanuten vorbei und
schauen zu wie sie sich ueber die felsigen Passagen der Schlucht
kaempfen.
Beim Ablegepunkt sind die Eukalyptusbaeume voll mit Flying Foxes
(Fledermaeuse) - machen die ein Geschrei! Marc macht den Fehler und
fasst seiner Frau von hinten in die Haare - uups! Da haengt fuer ein
paar Minuten der frische Familiensegen schief :-)

Nachmittags dann die Edith Falls. Wieder so ein Juwel mitten in der
Hitze. Es ist inzwischen naehmlich richtig heiss - und drueckend.

Abends Ankunft in Darwin. Hotelsuche. Wir sind ja ein Tag frueher als
geplant da und muessen also selber suchen. Darwin entpuppt sich als
Partystadt. Alles voll mit jungen Leuten, die feiern. Wir feiern nur
ein wenig im "Vic's", sondern hauen uns fuer 5.50$ (=2.50 EUR!) den
Bauch am Buffet voll und dann ab ins Bett.

Wie es weitergeht: Marc auf Didgeridoojagd. Sonnenuntergang in
Crocodile Dundees Backyard und Marc tanzt im Coroboree... Alles
spaeter. Wir gehen jetzt essen...

Bleiben Sie dran,
Sanela und Marc
[Australien, 17. Juni 2003]

Hallo Ihr Lieben,

sorry fuer die kleine Unterbrechung. Mitten im Regenwald, bzw. jetzt
gerade mitten im Nirgendwo ist auch das eMail schreiben nicht so ganz
einfach.

Diese eMail schreiben wir Euch aus Alice Springs, wie wir dachten
just neben Uluru (Ayers Rock). Naja ist dann aber doch nur 450km
entfernt ;-) ...

Aber zunaechst zurueck zu Cairns. Ostkueste und - Ihr wisst schon -
Didgeridoohimmel. Nein, Marc hat noch nicht zugeschlagen, ist aber
schwer auf der Suche.

Von Cairns aus sind wir in unser Honeymoonhotel (eins der wenigen,
die wir von Deutschland aus schon gebucht hatten) im Daintree
National Park (tiefster Regenwald) aufgebrochen. Kleiner Zwischenstop
am Lake Placid, wo man den langsam paddelnden Touris bei ihrer
Raftingtour zuschauen konnte :-). Mittag am Trinity Beach. Dann
beziehen wir unsere Huette auf Stelzen mitten im Regenwald. Wie
suess: eine Flasche "Sparkling Wine" steht schon bereit. Wir fuellen
den Spa auf dem Balkon, den Sekt in unsere Koepfe und geniessen das
Vogelkonzert im Regenwald. Es daemmert.
Abends nimmt uns Dan (ein australischer Hobbit) mit auf seine Tour
auf den Creek nur einige Meter vom Hotel entfernt. Kaum eingestiegen,
faengt es - ganz regenwaldgemaess - an zu schuetten. Ebenfalls
regenwaldgemaess: die Mozzies (Moskitos), die nun anstatt Marc (der
jetzt staendig eine Schicht RID auf seiner Haut traegt) die auch an
Bord befindliche amerikanische Familie auffressen.
Und schon sehen wir den ersten "Saltie" - ein Salzwasserkrokodil.
Langsam geht es den Fluss entlang. Trotz des Regens und der
Dunkelheit ueberzeugt Dan mit allerhand Tiersichtungen. Froesche,
Schlangen, Krokodile, Voegel, sogar springende Shrimps!

Der naehste Tag bringt morgens leider wieder schlechtes Wetter. Wir
besuchen eine Aboriginie-Community. Die Einzige im Umkreis, die
selbst noch Didges herstellt. Der Empfang ist reserviert, aber
freundlich. Didges sind da, aber fuer Marc keins dabei. Wir werden
das Gefuehl nicht los, wie bloede Touristen behandelt zu werden.
Noch eine ausgiebige Wanderung durch den Regenwald und zurueck in den
Spa, denn es ist tropisch schwuel.
Nach 5 Stunden Spa und Schwimmhaeuten am Koerper geht es ab zum
Essen. Das Hotel, nicht nur der Spa, ist uebrigens sehr geil.

Am naechsten Morgen geht es vom Regenwald in die Wueste. Der Flieger
bringt uns nach Alice Springs, in the middle of nowhere. Wir checken
ins Hotel ein und schlendern durch die Stadt. Es ist erstaunlich kalt
und wir gehen erstmal warme Klamotten kaufen. Dann zum
Sonnenuntergang auf Anzac Hill vorbei an einem umgestossenen
Kinderwagen und einer Gruppe Aboriginies, die sich laut anbruellen.
Auffallend viele Eingeborene in der Stadt. Auch hier eher traurig
anzuschauen... Den Sonnenuntergang teilen wir mit einer ganzen Menge
Touristen und verschwinden dann ins Bett.

Es geht naemlich frueh los - zum Sonnenaufgang sitzen wir bereits im
Bus Richtung Uluru. Alles pennt. Marc laesst sich den Sonnenaufgang
in der Wueste aber nicht entgehen. Traumhaft.
Erstes Wecken: Eine Kamelfarm. Kaffe und ein Ritt auf den
Wuestenschiffen zum Wachwerden. Warum die so heissen, wissen wir
jetzt. Beim abschliessenden Sprint laeuten alle Glocken... :-)

Weiter zu Katja Tjuta (die Olgas). Aus der Ferne schon fasziniert uns
der Anblick. Wir Riesenmurmeln liegen sie da, im Flachland der
Wueste. Das Valley of the Winds hat schon Stephen Kent in seiner
Musik inspiriert und Marc setzt sich ab, um auf seinen Spuren zu
wandern. Leider ist Hauptsaison, und so wird die heilige
Initiationsstaette der Anangu von laut trampelden
Touristen "besichtigt".

Die Gruppe ist zu spaet wieder zusammen und der Bus muss ordentlich
Gas geben um rechtzeitg zum Sonnenuntergang am Uluru zu sein. Der
Fels - ein maechtiger Anblick. Absolut verstaendlich dass er fuer die
Eingeborenen etwas tief religioeses darstellt.
Am Fels selbst erwartet uns ein Volksfest: Es wird gegrillt. Japaner
sitzen auf Campingstuehlen. Es wird mit Champagner angestossen...
Canapees werden gereicht... :-((
Wir koennen uns dennoch ein wenig abseilen und geniessen das
Farbenspiel. Die Nacht bricht herein und der Fels leuchtet.

Die Nacht verbringen wir draussen in "Swags" (Swag = Sleep With an
Aussie Guy :-) ) - Schlafsaecke fuer den Schlafsack sozusagen.
Es ist schweinekalt. Der Sternenhimmel lohnt sich aber. Der Halbmond
strahlt das Camp fast taghell an. Ein Erlebnis fuer den Minga'ner.
Minga ist uebrigens ein Aboriginie Wort fuer die Leute, die den Fels
gegen ihren Wunsch besteigen - und wie "Ameisen" (=Minga) die Wand
hochgehen.

Am naechsten Morgen, nach dem Sonnenaufgang am Uluru bekommen wir
Gelegenheit das auch zu tun. Wir umrunden aber lieber den Fels. Hier
ist es ruhiger. Schoen. Ein bischen Zeit den Fels zu bestaunen.

Nachmittags geht es ins Buschcamp am Kings Canyon. Alleine im Busch.
Ziemlich geil - und wieder ziemlich kalt. Sanela perfektioniert die
Layerkleidung: Alles was man hat, wird angezogen. Ausserdem wagt sich
keiner naeher ans Feuer heran ;-) Wagemutige Frau hab ich da
geheiratet :-)

Nach einer wirklich beeindruckenden Wanderung auf und durch den King
Canyon den ganzen naechsten Vormittag lang und einer _langen_ Fahrt
zureck nach Alice Springs sitzen wir jetzt hier. Frisch geduscht und
in sauberen Klamotten. Dennoch hundemuede. Zeit in die Falle zu
gehen. In 5 Stunden geht es auch schon weiter. Nordwaerts, Richtung
Darwin, ab zurueck in den tropischen Norden...

Liebe Gruesse,
Sanela und Marc

P.S.:
(Marc) Eins muss ich noch loswerden, Guys: Mit ein Grund warum wir
jetzt so muede sind, sind die beiden Pitcher Bier, die ich hier bei
der oertlichen Backpackerparty im Hostel beim Didge-Contest gewonnen
hab :-) Yeah! :-)
Wicked digdende Gruesse!
[Australien, 28. Juni 2003]

Schoen, dass Sie noch dabei sind ... :-)

Darwin. Freier Tag. Zeit genug zu shoppen. Und zwar jeder nach seinen
Geluesten. Ausbeute am Abend: Sanela: 4 T-Shirts. Marc: wunde
Fuesse :-) (aber zwei Didges in naeherer Auswahl)...

Beim Fruehstuecken treffen wir Jessica wieder, die wir auf Fraser
Island kennengelernt haben. Australien ist zwar riesig, aber man
sieht sich immer wieder. Jessica kommt ueberigens auch aus Muenchen
und wohnt nur ca. einen Kilometer von uns weg...

Danach das Shoppen, nachmittags am Pool und abends endlich Pasta beim
Italiener. Inzwischen steht uns das Weissbrot und das staendige
Fleisch naemlich bis oben hin.
Nach der Pasta-Fuellung reicht es gerade noch fuer das Bett, eMail
schreiben faellt aus (sorry).

Am naechsten Morgen 6h30 werden wir abgeholt. War die Tour, die uns
nach Darwin gebracht hat zu gross, so ist die hier (angenehmerweise)
viel zu klein. Wir sind zu fuenft! Mit einer Frau als Tourguide, die
vor Energie und guter Laune nur so vibriert.

Litchfield National Park. Termite Mounds. Wie ein Friedhof der
Savanne stehen sie da. Termitenhuegel an Huegel. Klevere kleine
Biester, diese Termiten. Grade mal 5mm gross, sind sie doch schon
Meister im Airconditioning. Ihre Termitenhuegel sind genau laengs der
Nord-Sued Achse ausgerichtet. Heisst: angenehme Morgen- und
Abendsonne; aber mittags, wenn es am waermsten ist, nur ein Minimum
an Angriffsflaeche fuer die Sonne. Uebrigens: die groessten
Termitenhuegel, die wir gesehen haben, waren ueber vier Meter gross!

Florence Falls. Zwei Wasserfaelle neben einander. Das ganze ist total
idyllisch. Die Sonne strahlt in die Senke und formt einen Regenbogen
an der Felswand. Die Reflektion laesst sich sogar beruehren, so dass
man praktisch mit der Hand das Ende des Regenbogens beruehrt. Wie war
dass: am Ende des Regenbogens liegt ein Schatz begraben? Stimmt - wir
baden naemlich gerade darin!

Bushwalk zu den Tjaebala Falls. Ganz alleine planschen wir in den
Pools oberhalb der Wasserfaelle. Geil!

Auf dem Rueckweg lutschen wir Green Ants: Kaum zu glauben, schmeckt
wie Brause!

Am Buley Rockhole sind wir dann leider nicht mehr allein. Teilen das
Baechlein, mit seinen Windungen und kleinen Buchten, mit anderen.
Macht nichts, es gibt Platz fuer jeden. Wir bleiben schoen lange und
fuehlen uns wie Reptilien in unserem Sonnenbad. Bloss nicht bewegen.

Als kleines Extra, da unsere Gruppe so schoen klein ist (und damit
nichts wirklich lange dauert), faehrt uns Alex zum Sonnenuntergang
ueber eine wunderschoene Dirtroad zu den Shady Camps. Ein
krokodilverseuchter und mit Seerosen besetzter Teich reflektiert die
Sonne in allen Farben. Die Krokodile verabschieden sich ins
aufgewaermte Wasser, die bunte Voegelwelt spielt zum abendlichen
Konzert auf und wir sagen der Sonne gute Nacht. Auch hier sind wir
ganz alleine. Den Weg zurueck begleiten uns Wallabies und Kangaroos.

Zurueck im Bushcamp gibt es BBQ und ein Corroberree, ein "rituelles"
Tanzspektakel der Aborigines. Natuerlich eine Touristenshow. Nichts
desto trotz beeindruckend. Wild. Voll mit Energie. Wir wissen nicht,
wie man es besser beschreibt. Der Didgespieler ist ein 12jaehriger
Junge. Spielt das Didge aber schon so, so dass es singt. Der Aelteste
singt und schlaegt die Clapsticks waehrend der andere tanzt.
Der Aelteste erklaert ein wenig das Didgespiel und fragt, ob es denn
jemand probieren will. Alle drei sind baff, als Marc seinen
Balandastyle zum Besten gibt (Balandastyle ist die Art wie Europaer
Didgeridoo spielen, ohne jedwelche traditionelle Bedeutung, von den
Yolngul auch "Aeroplane noise style" genannt). Grosse Augen - und
grosses Hallo: "Magnymak!, Magnimak!" Und so wird Marc direkt mit
eingebunden in den Corroberree. Eine Runde ums Lagerfeuer inklusive.
Dann "feierliche" Bemalung. Marc bekommt das Krokodil-Totem auf den
Bauch gepinselt. Der Krokodiltanz zur allgemeinen Belustigung darf
(neben dem Moskitotanz) natuerlich nicht fehlen.

Nach der "Show" sitzen wir mit den drei noch am Lagerfeuer zusammen.
Bis auf vier andere, haben sich alle ins Bett verzogen. Witzigerweise
sind alle drei Galpu, also direkt verwandt mit Djalu, dem
Didgeridoobauer und -meister. Eben genau dem, der die Didges baut,
nach denen Marc schon seit drei Wochen sucht. Wir unterhalten uns
ueber Bushtucker, Yolngul-Medizin und warum andere Aborigines
reservierter zu den Balanda sind. Dingos stimmen ihr naechtliches
Konzert an. Es wird spaet. Wir verabschieden uns und gehen ins Bett.
Ein perfekter Tag...

Das Camp ist uebrigens ein Zoo, nur sind hier nicht die Tiere
eingezaeunt, sondern wir (in unseren Zelten). Schon bei der Ankunft
begruessen uns die ueber das Camp froehlich huepfenden Wallabies und
Kangaroos. Verschiedene Voegel laufen und fliegen herum. In der Nacht
sausen Fledermaeuse ueber uns und quietschen, Dingos heulen. Um das
Zelt rum raschelt und huepft es. Wallabies inspizieren den Zeltplatz
genauer... Wildernessfeeling.

Der naechste Tag steht ganz im Zeichen der Aboriginekultur. Nach
einem Cruise auf dem Maryriver-Billabong und diversen Freshie- und
Saltie-Sichtungen geht es weiter zu den Rockarts (Felsmalereien) in
Ubirr und Nourlangie (Kakadu-Nationalpark). 20 000 Jahre alte
Felskunst! Von Creationtime-Stories ueber Beobachtung von weissen
Geistern (=Europaern).

Das Wetter ist absolut drueckend. Wir verlieren das Wasser so, wie
wir es trinken... Es will einfach nicht in unsere Koepfe, dass das
die angenehmste Jahreszeit in Arnhemland sein soll...

Sonnenuntergang an Crocodile Dundees "Backyard", Nadab Lookout.
(Location fuer eine Szene des Films). Auf jeden Fall traumhafte
Aussicht (360 Grad) von den Felsen ueber die Suempfe auf die Regen-
und Eukalyptuswaelder North East Arnhemlands.

Nachtcamp in Jabiru, urspruenglich ein Camp fuer Minenarbeiter. Denn
mitten im Nationalpark haben die australischen Behoerden immer noch
die Rechte fuer den Uranium-Abbau. Kakadu ist naemlich auch reich an
Uranium - und dass ist ein fettes Geschaeft (200 Mio. jaehrlich)...

Am naechsten Tag gehts zu den Gunlom Falls, wo wir den ganzen
Vormittag voellig ungestoert verbringen. Wir klettern einen steilen,
felsigen Pfad nach oben, bevor wir oberhalb des Wasserfalls die Pools
erreichen. Einmalig. Planschen mit Aussicht.
Am Wasserfall selbst ist Krokodilgebiet - Baden verboten.

Den ganzen Nachmittag geht es zurueck nach Darwin. Ein Zwischenstopp
(Marc zuliebe) am "Didgeridoo"-Hut. Einem von Aboriginies betriebenen
Shop, wo man den Kuenstlern noch beim Bau zusehen kann. Aber kein
Didge fuer Monsieur dabei. Zurueck in Darwin. Gute Nacht.

Den ganzen heutigen Tag haben wir mit eMail schreiben verbracht :-).
Nein, nicht ganz. Marc hat heute zugeschlagen, und sein Djalu Didge
bekommen (*ApplausApplausApplaus* :-) ). Eine Stadttour durch die
drueckende Hitze und ein wunderbarer Sonnenuntergang am Strand waren
auch drin.
Jetzt warten wir auf das Airport Shuttle und bringen Euch auf den
letzten Stand der Dinge.
Morgen frueh sind wir zurueck in Sydney, wo es wohl kalt und stuermig
ist. Und ueberuebermorgen Mittag sind wir wieder bei Euch.

Wir sehen Euch in Deutschland,
Sanela und Marc
[Australien, 11. Juni 2003]

Hallo Ihr Lieben,

heute erreichen Euch to-tal entspannte Gruesse. Wir genieeessen...

Nachdem wir gestern per Katamaran-Express auf die Insel gekommen
sind, mit so Golf-Karren die 250m zum Hotel ("Ich will keinen Schritt
gehen!" ;-) ) und mit einem persoenlichen Assistenten den Check-In-
Rundgang beendet hatten, waren wir also da: Unsere Honeymoonsuite.
Uns ist schlichtweg der Unterkiefer runtergeklappt!

- Ein Riesenbett, ausgerichtet auf die Fensterfront mit Pool-, und
Meerblick
- Spiegel hier Spiegel da, tralala
- Fette Sessel, Sonnenliegen, Bademaentel und -puschen
- Enterprise taugliche Bedienungskonsolen am Bett um so ziemlich
alles fernzusteuern was fernsteuerbar ist: Markise, Licht + Dimmer,
Venti, Klima, Fernseher, etc. p.p). Achso und ja: "Bitte nicht
stoeren" funktioniert hier ebenfalls auf Knopfdruck: dann leuchtet
draussen ein Licht bei der Tuer auf. Easy, he?
- Minibar, logo, mit edlen Glaesern und Geschirr. Fruechtekorb...
- Marmorbad mit Riesenwanne. Noch nie war es fuer Marc so bequem :-)

Das Ganze hat uns aber nicht daran gehindert erst einmal Waesche zu
waschen und das Marmorbad und den Balkon mit Klamotten
vollzuhaengen :-). Sieht auch nett aus. Ganz praktisch waren im Bad
die beiden Waschbecken: Eins mit warmen Wasser und Seife, das andere
zum Klarspuelen. Schleudern? Sanela :-)

Ihr seht, wir lassen es uns so richtig gutgehen. Gerade erkunden wir
die Insel und haengen im "Office". Beschmieren die Glastische mit
unseren sonnencremeverschmierten Armen waehrend wir das hier
schreiben. Ooops, no worries :-)

Einen kleinen Besuch im Shop des Resorts haben wir auch schon hinter
uns. Hab ueberlegt, ob ich Sanela fuer heute Abend so nen Fetzen fuer
1400 Dollar kaufen soll. Aber es hat ihr nicht gefallen. Nun gut. :-)

Hier kann man auch diverse Touren per Flugzeug, Heli und Superyacht
zum Great Barrier Reef machen. Hat uns aber auch nicht gefallen :-)
Werden wir wohl ne Nummer kleiner vom Festland aus machen.

Heute Abend gehts zum Italiener. Uns kommt langsam das weiche
Weissbrot zu den Ohren raus. Also Pizza (Margerita $25).

Ein Wort noch zu der oertlichen Tierwelt. Die weissen Kookatoos sind
hier ziemlich zutraulich und haben uns bei Kaffee und Muffins auf dem
Balkon Gesellschaft geleistet. Nachher haben sie uns grosszugig den
Balkon vollgeschissen und sind ab in die naechste Palme geduest.
Federvieh!

OK. Hoffentlich gehen wir Euch mit unseren Jubelschreien nicht auf
die Nerven, aber hier ist es einfach *traum-haft*...

Liebe Gruesse nach Deutschland wuenschen
Sanela und Marc
[Australien, 14. Juni 2003]

Freunde,

wir sind in Cairns. Sprungbrett zum Great Barrier Reef und
Didgeridoohauptstadt...

Nachdem wir von Hayman Island in der Abenddaemmerung
zurueckuebergesetzt hatten (in romatischer Begleitung von einem Wal,
direkt neben unserem Katamaran!) haben wir uns auf den Weg nach
Mission Beach gemacht. Nicht ohne uns von den zwei Sox von Fraser
Island zu verabschieden, die wir zufaelligerweise wiedertreffen (ca.
1000km weg von Fraser!). Die zwei hatten sich wohl gerade ueber
das "Ehepaar" unterhalten... "Ehepaar"... :-)

Die Nacht entpuppt sich als klare Vollmondnacht. Und der Weg als
deutlich laenger als geschaetzt. Aus geplanten 400km werden lockere
600. Immerhin sieht man durch den Vollmond auch etwas neben der
Strecke. So rennt ein Dingo ein kleines Stueck mit unserem Wagen um
die Wette. Und mehrere Kangaroos beauegen uns. Die Mehrzahl der
Kangaroos liegt allerdings zerfetzt auf und neben der Strasse :-(. An
Verkehr sieht man nichts. Wir fahren z.T. 30min, ohne dass uns
irgendjemand entgegenkommt. Ein Stueck geht durch den Regenwald. Da
wird es dann wieder richtig dunkel. Der Tank geht zuende und wir
naehern uns Mission Beach. Hier liegen anstatt Kangaroos Cassowaries
(fuer uns auch neu: http://home.mira.net/~areadman/casso.htm) am
Wegesrand.

Mission Beach entpuppt sich als verschlafenes Staedtchen, ohne viel
Motels. Und davon hat keins um kurz nach 1.00h noch offen :-(
Also ist die Natur unser Motel. Direkt am Strand bei heftiger
Brandung unter Regenwald. Auch hier klopft und heult uns ein Dingo an
und verschwindet dann. Und wieder gehen wir zusammen zum Klo ;-).

Die Nacht ist kurz. Kurz nach Sonnenaufgang geht es weiter Richtung
Cairns.

Wir biegen ab auf den Waterfall-Circuit. Und sind die ersten an den
wunderschoenen Wasserfaellen. Leider gibt es auch - ganz
regenwaldgemaess - Wasserfall von oben. Es regnet. Vielleicht gerade
deswegen aber wahnsinnige Athmosphaere, tiefe Wolken, Nebelschwaden.

Zurueck (und runter von dem Plateau) geht es durch einen Nationalpark
mit einer saugeilen, geschwungenen Strasse. Sehr zum Leidwesen von
Sanela (der schlecht ist) und ein paar Aussies, die ihre Familie an
diesem Samstag durch die Gegend kutschieren; denn: Marc kann sich
unmoeglich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h halten und
gleitet die verwinkelten 19 km ins Tal. Geil!

20 km vor Cairns machen wir einen Abstecher zu einer Aboriginie
Community auf einer Halbinsel. Hier ist es sehr traurig, da die Leute
ziemlich verwahrlost und arm hausen. Ueberall Muell und Scherben.
Streunende Hunde. Barfuss laufende, dreckige Kids. Ganz wohl ist uns
als einzige Weisse (neben zwei Cops, die gerade eine voellig
verfilzte Frau in ihren Polizeiwagen schieben) dort dann auch nicht.

Schnell weiter nach Cairns. Einchecken in ein Motel parallel zur
Strandpromenade. Schlafen, davor duschen. Schliesslich hatten wir ja
noch mehrere Schichten Sonnencreme, Salz und Sand von der Insel und
Marc ordentlich Rid (das ist hier _das_ Mittel zur Moskitoabwehr -
funktioniert blendend :-) ) auf der Haut.
Nachmittagserwachen - wir machen uns auf zur Stadterkundung. Es ist
tropisch warm mit einer angenehmen Brise. Wir schlendern auf der
Strandpromenade. Hier dreht sich das Einkaufsverhalten um: Marc
laeuft mit glaenzenden Augen von (Didge-)Laden zu Laden und Sanela
sieht zu, wie sie die Zeit totschlaegt (denn es gibt kaum
Klamottenshops). Dafuer Restaurant an Restaurant. Und dazwischen
Bookingagenturen, wo wir gleich unseren morgigen Trip auf das Great
Barrier Reef buchen werden.

So Tschuess, Servus und G'Day,
Eure Backpacker

P.S. Zwischen dem ganzen (Touri-)Trouble haben wir eine nette
Aboriginal-Kunstgallerie entdeckt, wo wir doch tatsaechlich die
ersten "Gemaelde" unseres bisherigen Kunstbanausenlebens erstanden
haben.
[Australien, 10. Juni 2003]

Ok, Hayman Island hats gemacht.
http://www.hayman.com.au/

Um 4pm gehts hier los aus Airlie Beach. Dann zwei Tage fruehstuecken
mit Julia Roberts; naja ich zieh Sanela vor. Wir sind gespannt wie
wir zwei Backpacker da drueben ankommen :-).

Also genug Zeit fuer uns mal ausgiebig zu fruehstuecken. Harrys
Corner bietet "Bratkartoffeln mit Eier und Zwiebeln" (oder auf
australisch: "Number FiftyFour") - das hier ein Deutscher kocht ist
also kaum zu uebersehen :-).

Zur Zeit gibt es eine weitere Premiere fuer uns: es regnet.
Gelegenheit, die Stadt zu erkunden. Also Sanela in die
Beachweargeschaefte; ich hab hier vorher einen Didgeladen entdeckt
;-). Vielleicht noch unsere Bilder auf CD sichern lassen (ueber 400
Bilder sind es inzwischen).

Also machts gut, wir melden uns wieder, vielleicht von der Insel.

Cheers,
Sanela & Marc

p.s. Ich darf nie schreiben... so habe ich mir die Ehe aber nicht
vorgestellt ;-). Warum eigentlich? (Sanela)

(Marc)
Weil Du
a) nicht so schnell tippen kannst wie ich
b) die englische Tastatur nicht kennst und
c) besser kochen und putzen kannst

(Sanela)
ANGEBER!!!!

(Marc)
Na gut, wegen mir :-) Hauptsache, ich hab das letzte Wort!

(Sanela)
Noe.
[Australien, 10. Juni 2003]

G'Day,

heute sind wir wieder auf dem Sprung zur Insel. Wir sind gerade in
Airlie Beach angekommen, noch vor der Wahl, welche Insel denn
unsere "Hochzeitsinsel" werden wird. Ihr wisst schon: Essen,
Schlafen, Nichtstun... Fuer die naechsten 3 Tage...
Es gibt guenstige Winterangebote :-)
http://www.hamiltonisland.com.au
http://www.hayman.com.au/
http://www.islandresorts.com.au/

Fraizer Island jedenfalls war beeindruckend. Obwohl Frazier Island
nur aus Sand besteht, ist sie unglaublich abwechslungsreich. Von der
moskitoverseuchten Steppe ueber tiefsten Regenwald bis zu felsigen
hochaufragenden Klippen; idyllische Suesswasserseen am einen Ufer
eine riesige Wanderduene, am anderen Regenwald. Ein anderer See
bevoelkert hunderte von kleinen Schildkroeten, die neugierig ihre
Koepfe aus dem Wasser heben und die ebenso neugierigen Touristen
begaffen.

Das ganze haben wir an Bord eines umgebauten Unimogs (mit Inri
Sitzen, Dad ;-)) erlebt. Ueber Stock und Stein, "Rock'n'Roll" quer
ueber die Insel oder mit Vollgas am Strand lang. Geil!
Die Nacht haben wir in einem kleinen Huettenkomplex verbracht, mit
BBQ und australischem Wein, der wie Oel von einem Kuwaiti floss; der
hatte naemlich Geburtstag und hat so die ganze kleine, bunt gemischte
Gruppe abgefuellt. Prost Mahlzeit! (Siggi: mit am Start waren
uebrigens zwei Sox aus Stuttgart: Kristen Depner (!!) und Thomas
Nikolaus - man ist auch nirgenswo vor dem Clan sicher :-) )

Begleitet hat uns auch hier wieder die australische Tierwelt. Spaet
am Abend hat uns ein Dingo ein Besuch abgestattet. Ein Wildhund der
auf Frazier Island noch absolut reinrassig auftritt. Seitdem durfte
ich Sanela aufs Klo, ans BBQ und ins Bett persoenlich begleiten :-)
Aber dass macht man ja gerne :-)

Uebrigens die Sache mit dem Auto hat sich noch am gleichen Abend nach
einem Gespraech mit dem Nachtportier entspannt. Dass Wasser hat nicht
der Wagen verloren, sondern wir: das war das Kondenswasser, dass die
Klimaanlage aufgesaugt und nach Motorstop wieder abgegeben hat.
Also: "No worries!", wie es hier so schoen heisst :-)

Ja, heute waren wir in einem Kulturzentrum der Aboriginies. Die ganze
Sache war ziemlich touristisch und deswegen auch ziemlich
enttaeuschend. Es gibt sogar Souvenirdidges in Handflaechengroesse -
die sind natuerlich unspielbar, passen aber besser in den Koffer :-(

Da war die Krokodilfarm heute Nachmittag schon viel besser. Zusammen
mit einem anderen Paerchen haben wir praktisch eine persoenliche
Fuehrung bekommen. Wow. Die scheinbar so traegen Dinger sind
affenschnell. Und _riesig_. Scheisse. Da haette mich Sanela diesmal
aufs Klo, BBQ Platz und ins Bett bringen muessen.
Um zu beweisen, wer der Chef ist, hab ich mir nachher noch einen Croc-
Pie vor dem Gehege gegeben. Schmeckt gar nicht schlecht..

Das Internetcafe schliesst jetzt, wir muessen Schluss machen, wobei
es doch noch sooo viel zu erzaehlen gaebe.

Viele Gruesse aus Airlie Beach,
Sanela und Marc
[Australien, 7. Juni 2003]

Hi Leute,

im Moment sind wir ein wenig geknickt, weil uns die nigelnagelneue
Karre auslauft - wir verlieren Wasser. Naja, jetzt nicht mehr :-)
Da auch noch geschickterweise Samstag ist, und die Aussies sonntags
nicht arbeiten wollen, sondern auch noch montags irgendeinen Feiertag
feiern muessen, ist an Weiterfahrt vor Dienstag nicht zu denken. Also
verpissen wir uns jetzt auf _die_ Insel: K'Pari von den Aboriginies
genannt ("Paradies") - besser bekannt als Fraser Island (z.B.
http://dkd.net/fraser/).

Ansonsten haben wir bereits gut ueber 1200 km hinter uns gebracht.
Sydney, Port Macquarie, Doorigo National Park, Byron Bay, Surfers
Paradise bis Hervey Bay.

Lustig ist der Start in den Linksverkehr gewesen, wir haben es aber
ohne Probleme gemeistert. Sanela haelt mich noch ein wenig in Atem:
entweder geht der Geschwindigkeitswarner an (*beep*beep* - bei
>120km/h - hier darf aber auch nur maximal 110 km/h gefahren werden)
oder die Querrillen an der linken Fahrbahnseite machen Musik:
*drrdrrdrr*. Ansonsten: bene.

Die Fahrerei wird durch die fruehe australische Nacht erschwert. Da
ja hier fast Winter ist (bei sommerlichen Temperaturen wohlgemerkt!)
ist es um 17.00h stockdunkel! Und wer jetzt an sowas wie
Strassenbeleuchtung denkt, soll sich doch bitte nochmal die Groesse
des Kontinents vergegenwaertigen :-) ) Ausserdem joggt hier manchmal
jemand nebenbei, faehrt Fahrrad oder quert die Autobahn. Aber: no
worries!
Unser Stop in Surfers Paradise war genial. Der Name taeuscht ein
wenig. Paradisisch ist hier eigentlich wenig. Evtl. das Nachtleben,
denn Surfers Paradise ist eine riesige Bettenburg. Wolkenkratzer ohne
Ende. Dazwischen ein Pool und wieder ein Wolkenkratzer. Eigentlich
als kurze Pause vom Stau am Strand gedacht, haben wir uns spontan in
den 16. Stock von so einem Bunker eingemietet. Natuerlich mit Sea-
View (man goennt sich ja sonst nichts). Und zwar fast rundrum. Geil!
Ein geschickt geschnittenes Riesenappartement (100qm) mit
Fensterfronten in allen Richtungen, schlichtweg der Hammer. Auf dem
Balkon haben wir den Sonnenuntergang ueber den Bergen und aus dem
Bett den Sonnenaufgang ueber dem Meer genossen. Richtig genossen.
Neidisch? Recht so!

Kontakt mit den australischen Tierwelt haben wir auch schon gemacht.
Wir waren in einem Koalapark, wo Koalas, Kangaroos und Emus (relativ)
frei unterwegs sind. Koalas erinnern mich ein wenig an uns nach einer
langen Nacht: Abhaengen und wirklich waehlerisch Nahrung zu sich
nehmen. Kaengaroos dagegen eher an die Nacht selbst: Rumhopfen,
gucken und weiterhopfen. :-) Erwaehnenswert auch die Emus und der
Sound, den sie machen. Ein unglaublich tiefes bassiges Gluckern,
schwer zu beschreiben...
Wale haben wir auch schon gesehen, in Bayron Bay, am oestlichsten
Punkt Australiens.


Einen kleinen Vorgeschmack auf den Regenwald haben wir uns ebenfalls
schon abgeholt. Im Doorigo National Park haben sie Skywalks in die
Baeume gesetzt, so dass man in 20m Hoehe durch die Baeume laufen
kann. Der Weg dahin ist traumhaft. Es geht steil und kurvig an
mehreren Wasserfaellen vorbei, weswegen der Weg auch Waterfallway
heisst.

Noch was: Essen ist hier ziemlich billig. Im Supermarkt einkaufen
macht Sanela insofern noch mehr Spass - und Marc macht es Spass,
Sanela dabei zuzusehen.

Yep, wir gehen jetzt Essen und dann ins Bett, damit wir fuer morgen
fit sind. Drueckt uns die Daumen wegen der Karre.

Liebe Gruesse von Down Under,
Sanela & Marc
[Australien, 4.Juni 2003] Nur fliegen ist...

... schoener?

Ja tatsaechlich. Trotz allen Unkenrufen hatten wir einen angenehmen
Flug. Und das, obwohl kein Upgrade drin war. Dafuer hat der Emirates-
Chefsteward uns mit Champagner und Kuchen aus der ersten Klasse
druckbefuellt :-)

Die Fluege waren allesamt leer, so dass wir uns ueber 4 Sitze
ausbreiten und gut schlafen konnten.
Rhytmus: Essen, Film schauen und/oder zocken (Sanela hat eine kleine
Solitairemanie entwickelt - der Flieger hatte ein paar ganz nette
Konsolenspiele in den TV integriert, die man sogar vermetzt mit
anderen Fluggaesten spielen konnte), einschlafen und zum naechsten
Essen von der Stewardess geweckt werden. Dann an der Uhr drehen und
das Ganze von vorn. Essen und Service: echt prima. Nettes Gimmick:
Aussenkameras mit Front- und Downward-Perspektive.

Zwischendrin war noch eine halbe Nacht in Dubai und ein Stopover in
*hust* Singapur, dass sich stolz als SARS frei praesentierte. Coole
Waermebildkameras haben die da uebrigens, mit der sie die
aussteigenden Gaeste scannen...

Um 6.10am Ortszeit (inzwischen schreiben wir den 3.6.) dann Aufsetzen
in Sydney. Von wegen kalt. 17 Grad, Sydney im Spaetherbst. Die Frisur
haelt :-)
Kurz nachdem Sanela Ihren Rucksack aufgesetzt hat, entscheiden wir
uns fuer ein Taxi - nachher wird noch umgepackt!
Die Taxifahrer sitzen hier in einer
Spezialsicherheitshartplastikzelle mit Schlitzen fuer die Geldscheine.

Im Hotel gibts ein Upgrade in ein Deluxezimmer incl. (vorher
ungebuchtes) Fruehstueck. Der Roomservice bringt uns Riesenportionen
Pasta und Wadges (wilde Kartoffeln) fuer 20$. Wir essen und pennen.

Um 5.30pm sind wir fit und laufen durchs abendliche Sydney - es ist
bereits dunkel. Auf dem AMP Tower geniessen wir eine
Wahnsinnsaussicht ueber die Stadt. Multimediatourishow. Weiter zur
Harbour Bridge und zur Oper. 100 mal schon auf Fotos gesehen -
eigenartiges Gefuehl das jetzt mit eigenen Augen zu sehen.

Das extra noch in Deutschland gekaufte Stativ beschert uns Super-
Selbstausloeser-Nachtaufnahmen, waehrend ein paar Asiaten etwas
entfernt die uebliche Ich-fotografier-mit-Blitz-auch-Nachts-
Landschaftsaufnahmen-Nummer abziehen :-)

Sydney ist riesig. Haeuser im Kolonialstil neben Wolkenkratzern.
Menschen ohne Ende. Jeder dritte davon ein Asiat, Jeder zweite mit
FlipFlops. Wollmuetze und Stiefel gibts aber auch. Wir denken, wir
bekommen hier noch einiges mehr an Mode geboten. Sanela hat beim
Schaufensterschlendern sowieso schon wieder diesen komischen Blick.
Nur gut, dass die Laeden hier schon gegen 6.30 zu haben.

Morgen holen wir unser Auto und dann gehts im Linksverkehr los aus
der Stadt raus in Richtung Norden.

Bei uns ist es jetzt kurz vor 12. Zeit fuers Bett.

G"Day Mates,
Sanela und Marc