Hallo ihr Lieben,
entschuldigt die doch erhebliche Verspätung der elektronischen
Korrespondenz; uns geht es prima - wir waren nicht zum Schwimmen in New
Orleans sondern haben mangels Infrastruktur uns solange nicht gemeldet.
Das liegt vor allem daran dass wir uns quasi die meiste Zeit in der
herrlichen Wildnis des Wilden Westens aufgehalten haben und erst seit ein
paar Tagen wieder in der richtigen "Zivilisation" (wenn man es denn so
nennen mag) aufhalten: San Diego, LA und jetzt zu Besuch beim Tom.
Dementsprechend gibt es viel zu erzählen: das letzte Mal waren wir ja kurz

nur die Resource Wasser sondern auch die Resource mit den hübschen altbackenen Politiker-Perücken drauf) Jacuzzi Suite mit besagtem Internetzugang. Nichstdestotrotz haben wir Las Vegas genossen und uns zwei
klasse Shows gegönnt.
Dann haben wir den Grand Canyon angefahren. Den South Rim diesmal, mir auch
noch unbekannt. Über den (unsinnigerweise) polizeilich ziemlich gesicherten

Landschaft ziehen lassen.
In Grand Canyon National Park angekommen läuft uns - oops - eine staatliche
Elchkuh ueber den Weg. Wir beide - allerdings nicht unser Auto - sind

umgekippt (vor Staunen). Genauso war der Sonnenuntergang. Nicht zu beschreiben - selber sehen.
Am naechsten Morgen haben wir uns dann mit Shuttlebussen ueber den Weg am Abgrund, der sogenannte Rim, chauffieren lassen. Einsatz Sanela. Es waren kaum Freunde aus dem fernen Asien anwesend. Ich bin mir auch ohne direkten Vergleich sicher, das sie - wenn anwesend gewesen - sie gegen meine
bild-um-bild-schiessende Frau ganz blass ausgesehen haetten ;-)
Am Nachmittag trennt sich dann der Auto Konvoi. Familie Volk muss zurueck
wohingegen wir weiter gen Osten fahren.
Wir fahren ein gen Sued-Osten (Flagstaff) und übernachten an einem
erloschenem Vulkan. Auf schwarzer Erde mit roten und gelben Blumen
durchsetzt breiten wir unser Campfire. Campen hat mal ganz generell in de

USA *viel* mehr Stil als in Europa. Hat man neben einer eigenen Picknickbank und Feuerstelle meistens auch einen fest installierten Grill dabei. Abends also freiwilliges, gemuetliches Räuchern vorm Holzfeuer. Der naechste Nachbar ist meistens mindestens 50m weit weg. Also weit und breit absolute Lagerfeuerromantik. Praktisch nebenbei wenn man sich im Supermarkt mit gutem Campingstuff (in unserem Falle XXL-Supersize Campingstuehle made in China but for american Ärsche)ausruestet.
Page - Lake Powell - heisst die Destination des nächsten Tages. Direkt am
aufgestauten Colorado River beziehen wir unser Nachtlager. Ich wiederhole:
*direkt* am See, in den Sandduenen. Nicht nur mit Blick auf den See quasi im

See. Dieser Blick beschert uns auch ein schoenes Festmachmanoever von einem Segler mit seinem Trimaran direkt. So sicher wie der Typ sein Boot dann am Strand festmacht kann es sich nur um einen Deutschen handlen. Was sich dann
auch so herausstellt. Schoner Grosskotz von deutschem Unternehmer, der "halbes Jahr in Deutschland, halbes Jahr hier" ist. Immerhin leiht er mir seine Axt mit dem ich unser Feuerholz fuer die Nacht spalten kann. Ebenfalls deutsch ist das Pärchen mit dem umgebauten Wohnmobil mit Traunsteiger Nummer. Halbes Jahr auf Amerikareise. Sie hat dafuer 3 Jahre vorgearbeitet und er kurzerhand gekuendigt.
Neben dem Antilope Canyon (http://photographica.org/store/Places/browse/11798) und dem berühmtem Colorado River Bend
(http://www.livingwilderness.com/southwest/horseshoe-bend.html) haben wir
uns den Rest des Nachmittages am See gegoennt.
Am nächsten Tag haben wir uns dann doch entschlossen, den Abstecher zum
Monument Valley zu machen. Den ganzen Tag im Wagen - mit einem kleinen
Abstecher zum Navajo National Monument (http://www.exploitz.com/national_park/nav ajo-national-monument-picture-06.php) - schliesslich Monument Valley.

(http://www.luzestelar.com/Foto/es/usa-12.htm Monumental). Anders nicht zu beschreiben. Sanela und ich klemmen uns den Visitor Center (nachdem wir doch tatsaechlich zunaechst dran vorbeigefahren sind und uns erst bei indianischen Strassenhaendlern nach dem Weg erkundigen muessen "Visitor Center?" "Here is the Visitor Center!"), drehen um und fahren zurueck.
Nach Einbruch der Dunkelheit suchen wir uns ein Motel im Transitnest Kanab.
Das erste "Zimmer" nach Las Vegas. Muffiges Zimmer fuer 75$. Aber mit Dusche. Und nur noch 120 Meilen in den sagenhaften Bryce Canyon, den wir am
naechsten Tag ausgiebig bewandern. Sagenhaft was die Erosion da geschaffen
hat. Die Wanderung ins Tal hinab und wieder hinauf lässt uns die

unglaublichen Felsformationen ausgiebig erleben, nicht zu vergleichen mit dem touristisch geteertem Pfad am Rim entlang...
Ich lass euch mal mit dem Bild hier allein
(http://www.polaris.nova.edu/~alford/MC/Bryce-Canyon-NP.gif). Tom ist vom Arbeiten zurueck und die Budweiser bereits offen. Morgen oder uebermorgen gibts mehr. Sturm im Zion National Park, auf Motelsuche in schlechteren Teil Hollywoods oder wie wir Vogge auf der Interstate getroffen haben - morgen
mehr.
Beste Gruesse,
Sanela und Marc