Schoen, dass Sie noch dabei sind ... :-)
Darwin. Freier Tag. Zeit genug zu shoppen. Und zwar jeder nach seinen
Geluesten. Ausbeute am Abend: Sanela: 4 T-Shirts. Marc: wunde
Fuesse :-) (aber zwei Didges in naeherer Auswahl)...
Beim Fruehstuecken treffen wir Jessica wieder, die wir auf Fraser
Island kennengelernt haben. Australien ist zwar riesig, aber man
sieht sich immer wieder. Jessica kommt ueberigens auch aus Muenchen
und wohnt nur ca. einen Kilometer von uns weg...
Danach das Shoppen, nachmittags am Pool und abends endlich Pasta beim
Italiener. Inzwischen steht uns das Weissbrot und das staendige
Fleisch naemlich bis oben hin.
Nach der Pasta-Fuellung reicht es gerade noch fuer das Bett, eMail
schreiben faellt aus (sorry).
Am naechsten Morgen 6h30 werden wir abgeholt. War die Tour, die uns
nach Darwin gebracht hat zu gross, so ist die hier (angenehmerweise)
viel zu klein. Wir sind zu fuenft! Mit einer Frau als Tourguide, die
vor Energie und guter Laune nur so vibriert.

Savanne stehen sie da. Termitenhuegel an Huegel. Klevere kleine
Biester, diese Termiten. Grade mal 5mm gross, sind sie doch schon
Meister im Airconditioning. Ihre Termitenhuegel sind genau laengs der
Nord-Sued Achse ausgerichtet. Heisst: angenehme Morgen- und
Abendsonne; aber mittags, wenn es am waermsten ist, nur ein Minimum
an Angriffsflaeche fuer die Sonne. Uebrigens: die groessten
Termitenhuegel, die wir gesehen haben, waren ueber vier Meter gross!
Florence Falls. Zwei Wasserfaelle neben einander. Das ganze ist total
idyllisch. Die Sonne strahlt in die Senke und formt einen Regenbogen
an der Felswand. Die Reflektion laesst sich sogar beruehren, so dass
man praktisch mit der Hand das Ende des Regenbogens beruehrt. Wie war
dass: am Ende des Regenbogens liegt ein Schatz begraben? Stimmt - wir
baden naemlich gerade darin!
Bushwalk zu den Tjaebala Falls. Ganz alleine planschen wir in den
Pools oberhalb der Wasserfaelle. Geil!
Auf dem Rueckweg lutschen wir Green Ants: Kaum zu glauben, schmeckt
wie Brause!
Am Buley Rockhole sind wir dann leider nicht mehr allein. Teilen das
Baechlein, mit seinen Windungen und kleinen Buchten, mit anderen.
Macht nichts, es gibt Platz fuer jeden. Wir bleiben schoen lange und
fuehlen uns wie Reptilien in unserem Sonnenbad. Bloss nicht bewegen.
Als kleines Extra, da unsere Gruppe so schoen klein ist (und damit
nichts wirklich lange dauert), faehrt uns Alex zum Sonnenuntergang
ueber eine wunderschoene Dirtroad zu den Shady Camps. Ein
krokodilverseuchter und mit Seerosen besetzter Teich reflektiert die
Sonne in allen Farben. Die Krokodile verabschieden sich ins
aufgewaermte Wasser, die bunte Voegelwelt spielt zum abendlichen
Konzert auf und wir sagen der Sonne gute Nacht. Auch hier sind wir
ganz alleine. Den Weg zurueck begleiten uns Wallabies und Kangaroos.
Zurueck im Bushcamp gibt es BBQ und ein Corroberree, ein "rituelles"
Tanzspektakel der Aborigines. Natuerlich eine Touristenshow. Nichts
desto trotz beeindruckend. Wild. Voll mit Energie. Wir wissen nicht,
wie man es besser beschreibt. Der Didgespieler ist ein 12jaehriger
Junge. Spielt das Didge aber schon so, so dass es singt. Der Aelteste
singt und schlaegt die Clapsticks waehrend der andere tanzt.

jemand probieren will. Alle drei sind baff, als Marc seinen
Balandastyle zum Besten gibt (Balandastyle ist die Art wie Europaer
Didgeridoo spielen, ohne jedwelche traditionelle Bedeutung, von den
Yolngul auch "Aeroplane noise style" genannt). Grosse Augen - und
grosses Hallo: "Magnymak!, Magnimak!" Und so wird Marc direkt mit
eingebunden in den Corroberree. Eine Runde ums Lagerfeuer inklusive.
Dann "feierliche" Bemalung. Marc bekommt das Krokodil-Totem auf den
Bauch gepinselt. Der Krokodiltanz zur allgemeinen Belustigung darf
(neben dem Moskitotanz) natuerlich nicht fehlen.
Nach der "Show" sitzen wir mit den drei noch am Lagerfeuer zusammen.
Bis auf vier andere, haben sich alle ins Bett verzogen. Witzigerweise
sind alle drei Galpu, also direkt verwandt mit Djalu, dem
Didgeridoobauer und -meister. Eben genau dem, der die Didges baut,
nach denen Marc schon seit drei Wochen sucht. Wir unterhalten uns
ueber Bushtucker, Yolngul-Medizin und warum andere Aborigines
reservierter zu den Balanda sind. Dingos stimmen ihr naechtliches
Konzert an. Es wird spaet. Wir verabschieden uns und gehen ins Bett.
Ein perfekter Tag...
Das Camp ist uebrigens ein Zoo, nur sind hier nicht die Tiere
eingezaeunt, sondern wir (in unseren Zelten). Schon bei der Ankunft
begruessen uns die ueber das Camp froehlich huepfenden Wallabies und
Kangaroos. Verschiedene Voegel laufen und fliegen herum. In der Nacht
sausen Fledermaeuse ueber uns und quietschen, Dingos heulen. Um das
Zelt rum raschelt und huepft es. Wallabies inspizieren den Zeltplatz
genauer... Wildernessfeeling.
Der naechste Tag steht ganz im Zeichen der Aboriginekultur. Nach
einem Cruise auf dem Maryriver-Billabong und diversen Freshie- und
Saltie-Sichtungen geht es weiter zu den Rockarts (Felsmalereien) in
Ubirr und Nourlangie (Kakadu-Nationalpark). 20 000 Jahre alte
Felskunst! Von Creationtime-Stories ueber Beobachtung von weissen
Geistern (=Europaern).
Das Wetter ist absolut drueckend. Wir verlieren das Wasser so, wie
wir es trinken... Es will einfach nicht in unsere Koepfe, dass das
die angenehmste Jahreszeit in Arnhemland sein soll...

Sonnenuntergang an Crocodile Dundees "Backyard", Nadab Lookout.
(Location fuer eine Szene des Films). Auf jeden Fall traumhafte
Aussicht (360 Grad) von den Felsen ueber die Suempfe auf die Regen-
und Eukalyptuswaelder North East Arnhemlands.
Nachtcamp in Jabiru, urspruenglich ein Camp fuer Minenarbeiter. Denn
mitten im Nationalpark haben die australischen Behoerden immer noch
die Rechte fuer den Uranium-Abbau. Kakadu ist naemlich auch reich an
Uranium - und dass ist ein fettes Geschaeft (200 Mio. jaehrlich)...
Am naechsten Tag gehts zu den Gunlom Falls, wo wir den ganzen
Vormittag voellig ungestoert verbringen. Wir klettern einen steilen,
felsigen Pfad nach oben, bevor wir oberhalb des Wasserfalls die Pools
erreichen. Einmalig. Planschen mit Aussicht.
Am Wasserfall selbst ist Krokodilgebiet - Baden verboten.
Den ganzen Nachmittag geht es zurueck nach Darwin. Ein Zwischenstopp
(Marc zuliebe) am "Didgeridoo"-Hut. Einem von Aboriginies betriebenen
Shop, wo man den Kuenstlern noch beim Bau zusehen kann. Aber kein
Didge fuer Monsieur dabei. Zurueck in Darwin. Gute Nacht.
Den ganzen heutigen Tag haben wir mit eMail schreiben verbracht :-).
Nein, nicht ganz. Marc hat heute zugeschlagen, und sein Djalu Didge
bekommen (*ApplausApplausApplaus* :-) ). Eine Stadttour durch die
drueckende Hitze und ein wunderbarer Sonnenuntergang am Strand waren
auch drin.
Jetzt warten wir auf das Airport Shuttle und bringen Euch auf den
letzten Stand der Dinge.
Morgen frueh sind wir zurueck in Sydney, wo es wohl kalt und stuermig
ist. Und ueberuebermorgen Mittag sind wir wieder bei Euch.
Wir sehen Euch in Deutschland,
Sanela und Marc