[Thailand, 18. März 2006]
DISCLAIMER:
alle tauchuninteressierten nicht boese sein, aber diese email geht an die welt unter wasser. wer nicht weiterlesen will, oeffnet sich einfach ein command prompt und gibt "format /c" ein. der spass stell sich dann kurz darauf von selber ein... (sanela - verstehts auch nicht aber sagt: "macht das BLOSS nicht!")
in der email hier will ich euch ein wenig von meinen taucherlebnissen erzaehlen:
angekommen mit dem letzten tauchgang vor 9 monaten - soviel brauchen gute freunde um ein baby auf die welt zu bringen :-) - hatte ich ziemlich bammel.
schnell hat sich aber herausgestellt, dass die kurzentschlossene wahl auf die seadragons, die richtige war. einfaches schiff. einfacher service.
volles erlebnis.
ein divemaster paaerchen (mathias, einem seebaeren und maria johanna raucher sowie rebecca, einer schweizerin, die sechsmonatig zaehne und sechsmonatig den tauchguide macht). die verbliebenen drei gebuchten taucher (alison, eine englaenderin die unter unserem bootjungen nuk und unserem skipper p.tao eindruck macht, da sie in thailand gelebt hat und thai spricht; christine, eine 55-75 jaehrige solarium-frequent-flyer-and-diver-schrapnelle und marc,
den kennt und liebt ihr ja alle) plus sanela (dem chefschnorchler, wie sich bald herausstellen sollte) machen den trip zu einem wunderschoenen, familiaeren ausflug ueber und unter see.

wir starten montags (montags? vielleicht auch sonntags, dienstags oder freimittwochs... wochentage kenn ich inzwischen schon laenger nicht mehr).
kaum sitzen wir auf dem 15m kutter gibt es american breakfast. und das ganze aus ner 2 m2 kueche. kaum zu glauben was da an kuechenkunst jetzt und die folgenden 3tage rauskommt.
nebenbei wird noch an dem kompressor geschraubt, der unsere tauchflaschen die naechsten tage befuellen soll. schliesslich laeuft die kiste, der motor auch und raus geht es 66km westlich auf die similan inseln, DEM tauchgebiet thailands.
drei stunden transfer besorgen uns das einfachste aber wunderbare und auch groesste wasserbett das wir bis jetzt hatten.
dann geht es unter wasser. es gibt nen haufen zu sehen.
*** wer detaillierte diverlanguage hoeren will, fragt mich wenn ich in nem halben jahr - oder nach galileo :-) - zurueckkomme ;-) ***
auf jeden fall gibts fantastische unterwasserwelt.
der erste sport den ich betreibe bei dem ich mit meiner groesse, meiner statur und meinem lungenvolumen klar im nachteil bin. meine grosse lunge und meine muskeln saugen den airtank schnell leer, so dass ich *immer* als erster wieder oben treibe.
tja, so ist das nun mal. kiemenatmung muss ich mir noch anoperieren.
auch mein erster nachttauchgang ist schwer beeindruckend: pennende fische, die sich mit dem kopf vorraus in den korrallenstock verziehen - man sieht nur den schwanz. andere liegen einfach so am boden, und wenn man sie mit der starken taschenlampe aufweckt, schwimmen sie verdattert aus dem lichtkegel.
die ganze welt ist in schemen. unsere tauchgruppe ist deutlich weiter wie sonst auseinandergezogen. jeder ist fuer sich. nur die strahlen der taschenlampen zeigen die eindringlinge an.
macht man die lampe aus und bewegt seine hand schnell hin und her, so kann man das plankton fluoriszieren sehen...
tauchen macht muede. stickstoff im koerper erst recht. selbst die hauchduennen matratzen an deck koennen den schlaf nicht verhindern.
beim ersten tauchgang morgens frueh um 7.30h am naechsten tag ist es dann soweit. auf 30m tiefe geht mir bei starker gegenstroemung die luft aus und ich bin um eine erfahrung reicher: atemnot. an einen schnellen aufstieg an die oberflaeche ist nicht zu denken. der stickstoff in meinem koerper wuerde ausperlen, ueble laehmungen waeren die folge und meine lunge wuerde platzen.
also: rebecca meine problem signalisieren! sofort schwimmen wir *mit* der stroemung - und die luft reicht wieder..
puh, eine erfahrung reicher.
der naechste tauchgang geht wieder gegen die stroemung. diesmal bin ich vorbereitet und tariere weniger mit der lunge - dafuer mehr mit meinem cbt, dem tariersystem, auf gut deutsch: dem "jacket", welches direkt an die luftversorgung angeschlossen ist und je nach bedarf mit luft befuellt werden kann (=auftrieb) oder ausgeblasen wird (=weniger wasser wird verdraengt, also abtrieb, sprich: sinken).
sprich: ich hab meine lunge wieder zum atmen, nicht zum tarieren.
wir tauchen durch den elephant head: eine bizarre felsformation, die durch die staendigen, starken gezeiten rund abgeschliffen ist. die felsen liegen eng ueber- und nebeneinander.

die starke stroemung macht den tauchgang zu einem angefahrenen flugsimulator. wir tauchen zwischen, ueber und unter den uebereinanderliegenden felsen durch. aus der noch am morgen gemachten erfahrung lass ich mich durch die felsen ziehen, gegen sie druecken und um sie herumwirbeln. mal auf dem ruecken, komplett nach links gedreht, dann
wieder 180 grad nach rechts. wow.
du tauchst zwischen zwei engstehenden felsen hindurch, dann nimmt dich die stroemung mit und du schiesst mit der stroemung - volle fahrt. sie nimmt dich mit ueber und unter den felsen, links und rechts. ein kleiner fisch
unter noch kleineren... einziger unterschied: die richtigen fische sind voellig unbeeindruckt.
am naechsten tag dann mein erster hai: von mir zunaechst wahrgenommen als 5 fische in formation, bis ich bemerke, dass die 5 fische doch nur flossen sind und insgesamt einen fisch ergeben!
gelangweilt zieht der white tip shark an uns vorbei...
der nachttauchgang ist wieder ganz anders. wir sind in felsigem gelaende und das heist: lobstertime. nach anfaenglicher suche werden wir fuendig: wenn die reichen und schoenen wuessten, was die so verspeisen... gruselig...
behende und sehr agil auf vielen beinen; mit langen fuehlern und reflektierenden augen auf der flucht vor unserern taschenlampen..
letzter tag des boottrips. schorcheln mit sanela. schon am tag zuvor macht sich meine frau wunderbar in dem fuer sie so unbehaglichem medium wasser.
wir springen direkt vom boot in 5m wassertiefe und schwimmen knapp 200m zum strand der honeymoon bay. die bucht macht ihrem namen alle ehre: traumhaft eingerahmt von grossen, vom monsum abgerundeten felsbloecken. dazwischen feinster sand und palmen wie aus dem reisekatalog. sanela in ihrem shorty sieht wirklich suess aus.
marc verzichtet auf seinen neoprenanzug und laesst seinen ruecken beim schnorcheln einwandfrei gar roesten. klassisch.
und auch am letzten tag koennen wir die unterwasserwelt von oben bestaunen (ich hab diesmal meinen shorty an :-) ). die wasserscheue sanela hat schnell den richtigen flossenschlag um vorwaertszukommen raus - ich bin wirklich beeindruckt..
wir kommen zurueck und buchen uns in ein (natuerlich) neues hotel in khao lak ein. mai thai im pool. gin tonic zum sonnenuntergang am strand.
nebenan ein grosser baum am strand. an ihm heften bilder von touristen. und auch im sonnenuntergang schluchzt eine europaeerin...
am naechsten tag geht es per minivan nach ko lanta. umsteigen in krabi. minivan. sven's hoerspiel ueber die deutsche geschichte versuesst mir die fahrt. in krabi dann die faehre. ich steige aus der wartenden autokolonne aus und schau mir die faehre an. die laderampe wird eifrig geschweisst.

schliesslich sind wir drauf und drueber und in unserem hotel. 1a auf stelzen am strand. der einzige bungalow mit direktem sundowner blick. yeeeasssss.
die anlage hat ne eigene tauchschule und so komm ich zu weiteren zwei tauchgaengen.
hier ist das licht ist inzwischen aus. sanela hat schon laengst den platz neben mir geraeumt und auch die thais hier in der anlage wollen mich im bett haben. in sofern: alles gute - bis demnaechst.
die naechste ziele fuer die lieben an der landkarte stehen auch schon fest:
koh phi phi morgen, dann mit bus und faehre nach kho pha ghan.
wir lesen uns dort.
beste gruesse, wir erholen uns prima.
marc