Hallo!
willkommen zurueck im land wo man 2mal am tag richtig schwitzt: einmal schoen in der mittagshitze und dann nochmal am abend wenn man sich den bauch mit wohlgewuertzten thaicurry vollhaut.
hatte noch einiges zu klaus nachzutragen, unserem guide der letzten tage.
klaus hat mit 50 die frechheit besessen, seine kanzlei, sein haus in muenchen und am chiemsee zu verkaufen und nach thailand zu gehen; 10000m2 land zu kaufen und anzufangen haueser im alten sukhothai adelsstil zu bauen.
das sind wunderschoene, komplett aus teak holz und auf stelzen gebaute haueser mit hohen decken gegen die hitze.
und genau in diesen haben wir die letzten tage suedlich von chiang mai in seiner (neuen) familie gelebt. klaus ist im alter von 65 noch mal - und dann nochmal :-) - papa geworden. sprich: auf der holzterrasse, die drei der fuenf gebaeude in 3m hoehe umlaeuft, ist ziemlich was los: zwei labrador hunde, zwei kinder im alter von 2 1/2 und zehn monaten sowie einer grossmutter, einer haushaelterin, einem aussteigerdeutschen, seiner 25 jaehrigen frau (sanela: oder auch junger :-))und was sich noch gerade so als besuch einbucht. derzeit nur wir und eine freundin des hauses. unter dem haus geht es uebrigens genau so zu: mehrere huehner und entenfamilien, also ein wildlife zirkus vom feinsten.
[kreative pause - die droehnende karaoke nebenan raubt mir den literarischen verstand...]
klaus hat uns die letzten vier tage dann durch und um chiang mai gefuehrt.
zunaechst auf buddhashow (touristische und einfach nur schoene tempel). dann haben wir marc eine traditionelle thaihose und hemd gekauft - klaus "zieht

mittags fahren wir verschiedene lokale an. klaus dolmetscht und wir bekommen die wohl besten nudelsuppen chiang mais. mittags ist der thai meistens suppe. also wir auch.

wir wandern unter ziemlicher hitze durch eine schlucht und beschliessen den grossen treck zu den hilltribes nicht per pedes sondern im eigenen gemieteten wagen zu machen - es ist sauheiss und auch die natur macht sich fuer die regenzeit bereit: es ist staubig und weit weniger gruen als erwarten. also: keine messneraktion im fernen thailand.
ein hilltribe koennen wir gleich am naechsten morgen besuchen. klaus faehrt uns ins mae wang tal zu einem wasserfall wo eine karen sippe ihr dorf aufgeschlagen hat. hier sind die huetten auch auf stelzen gebaut und unter dem haus leben ebenfalls tiere. allerdings unter anderen umstaenden als in dem park, den sich klaus bei sich zu hause (inkl. einer durchdachten
bewaesserungsanlage) gebaut hat. sanela und ich werden freudig von den kinder des dorfes begruesst und kaufen ein wenig tand um die kinder und auch das dorf zu unterstuetzen.

das gilt auch fuer die anschliessende flossfahrt. ja, ihr habt richtig
gelesen: sanela hat mit mir ein bambussfloss gemietet und wir lassen uns dieungefaehrlichen stromschnellen runtertreiben.
allerdings laesst mich unser guide nicht neben sanela auf dem boden des 5m langen flosses platznehmen, nein, ich muss nach hinten und das floss per stock mit auf kurs halten.
was passieren kann sehen wir gleich 10min spaeter: hier haben es einige thais (ohne fuehrer) fertiggebracht, ihren langen kahn so zwischen zwei felsen zu positionieren, dass kein weg vorbei zu finden ist und die gesamte engstelle blockiert ist. unser thai stoesst per stockeinsatz das blockierende floss geschickt zur seite und wir sind durch.
sanela ist nur kurz beeindruckt, packt kurzerhand den foto zurueck in die tasche und das wars.
sanela, wie gesagt, nicht beeindruckt - ich dagegen um so mehr: bin aehnlich erstaunt wie beim abendessen am tag zuvor, wo sanela doch tatsaechlich die labradore mit ihren abgenagten huehnerknochen unter dem tisch fuettert! und ihr wisst wie hunde nach leckerbissen schnappen!
ein paar hundert meter weiter geht es vorbei an einem elefantencamp wo ein dickhaeuter per kommando aus dem wasser getrieben wird, damit wir weitertreiben koennen. und auch ein paar bleiche englaender sind kein weiteres hindernis. die singen zwar, aber unser thai gibt die stoeckstoesse vor und vorbei sind wir.

klaus wartet auch schon und es geht zurueck zum ban song thai farang - "das haus des auslaenders im thaistils ", wo wir nach einem (wiedermals) leckeren thaigericht von seiner frau duerrn ("mohn") einen schoenen mittagsschlaf halten.
abends geb ich (von zuhause wohlbekannt :-)) internethilfestellung und wir bekommen eine massgeschneiderte tour die naechsten 3 tage durch das goldene dreieck, die provinz chiang rai mit auf den weg.
heute morgen 7.00h geht es los. der mietwagen (tags zuvor vor die haustuer geliefert) wird mit unseren beiden rucksaecken bestueckt und los gehts.
da wir jetzt erstmals selber fahren muessen, will ich ein wenig ueber den thailaendischen verkehr berichten: linksverkehr. ok, das wisst ihr schon.
aber stellt euch den verkehr um den place de l'etoile vor, gepaart mit den vespinos in rom. durchgezogene linien und rote ampeln interessieren hier niemanden (wenn denn niemand entgegenkommt). beim rechtsabiegen, am besten auf stossstange mit dem vordermann abbiegen, dann kann der gegenverkehr nicht intervenieren... im zweifel auf den vordermann und links und rechts von dir aufpassen. hinter dir passt dann dein hintermann auf dich auf.
was in den staedten konzentration erfordert, ist auf dem land sehr angenehm.

so kann man doch seine linie auf der ganzen verfuegbaren strasse fahren und muss sich nicht in seine spur einsperren... ab und an kommt mal ein familienmofa (2-5 leute auf einem vespino), noch seltener ein jeep (und der ist fast immer noch voller beladen) entgegen.
unsere tour heute fuer die lieben am atlas: chiang mai, phayao (leckerer fisch und papayasalat direkt am see), ein paar wasserfaelle, dann phu chee fah ("der berg der zum himmel zeigt"). wir wandern hoch (hier kommt uns keiner entgegen - und auch die 30km im auto dahin sehen wir gerade mal einen jeep und eine handvoll mofas) und schauen runter nach laos. leider ist alles ziemlich diesig. runter geht es in alter LKW manier mit motorbremse im
ersten (!) gang - 8-10% gefaelle! durch einige karen doerfer wo ich sanela
guenstig gegen einen sack opium eintauschen kann. darum sitz ich jetzt hier
und schreib so ausgiebige und entspaahaahannte emails.
scherz beiseite: sanela ist *nicht* eingetausch und sitz neben mir hier in chiang kongh, direkt am grenzfluss zu laos dem mekong. waer ja auch bloed. so ist also meine droge das inzwischen warme singha bier (6% vol. - 0.66l) und spass machen tut es mir trotzdem - sehr sogar.
ende soweit fuer heute - die karaoke nebenan ist nicht mehr zu ertragen (vielleicht haette ich doch den sack mit opium?!?... nein!)
ciao, servus und goodbye,
sanela und marc