Mittwoch, April 12, 2006

[Australien, 14. Juni 2003]

Freunde,

wir sind in Cairns. Sprungbrett zum Great Barrier Reef und
Didgeridoohauptstadt...

Nachdem wir von Hayman Island in der Abenddaemmerung
zurueckuebergesetzt hatten (in romatischer Begleitung von einem Wal,
direkt neben unserem Katamaran!) haben wir uns auf den Weg nach
Mission Beach gemacht. Nicht ohne uns von den zwei Sox von Fraser
Island zu verabschieden, die wir zufaelligerweise wiedertreffen (ca.
1000km weg von Fraser!). Die zwei hatten sich wohl gerade ueber
das "Ehepaar" unterhalten... "Ehepaar"... :-)

Die Nacht entpuppt sich als klare Vollmondnacht. Und der Weg als
deutlich laenger als geschaetzt. Aus geplanten 400km werden lockere
600. Immerhin sieht man durch den Vollmond auch etwas neben der
Strecke. So rennt ein Dingo ein kleines Stueck mit unserem Wagen um
die Wette. Und mehrere Kangaroos beauegen uns. Die Mehrzahl der
Kangaroos liegt allerdings zerfetzt auf und neben der Strasse :-(. An
Verkehr sieht man nichts. Wir fahren z.T. 30min, ohne dass uns
irgendjemand entgegenkommt. Ein Stueck geht durch den Regenwald. Da
wird es dann wieder richtig dunkel. Der Tank geht zuende und wir
naehern uns Mission Beach. Hier liegen anstatt Kangaroos Cassowaries
(fuer uns auch neu: http://home.mira.net/~areadman/casso.htm) am
Wegesrand.

Mission Beach entpuppt sich als verschlafenes Staedtchen, ohne viel
Motels. Und davon hat keins um kurz nach 1.00h noch offen :-(
Also ist die Natur unser Motel. Direkt am Strand bei heftiger
Brandung unter Regenwald. Auch hier klopft und heult uns ein Dingo an
und verschwindet dann. Und wieder gehen wir zusammen zum Klo ;-).

Die Nacht ist kurz. Kurz nach Sonnenaufgang geht es weiter Richtung
Cairns.

Wir biegen ab auf den Waterfall-Circuit. Und sind die ersten an den
wunderschoenen Wasserfaellen. Leider gibt es auch - ganz
regenwaldgemaess - Wasserfall von oben. Es regnet. Vielleicht gerade
deswegen aber wahnsinnige Athmosphaere, tiefe Wolken, Nebelschwaden.

Zurueck (und runter von dem Plateau) geht es durch einen Nationalpark
mit einer saugeilen, geschwungenen Strasse. Sehr zum Leidwesen von
Sanela (der schlecht ist) und ein paar Aussies, die ihre Familie an
diesem Samstag durch die Gegend kutschieren; denn: Marc kann sich
unmoeglich an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h halten und
gleitet die verwinkelten 19 km ins Tal. Geil!

20 km vor Cairns machen wir einen Abstecher zu einer Aboriginie
Community auf einer Halbinsel. Hier ist es sehr traurig, da die Leute
ziemlich verwahrlost und arm hausen. Ueberall Muell und Scherben.
Streunende Hunde. Barfuss laufende, dreckige Kids. Ganz wohl ist uns
als einzige Weisse (neben zwei Cops, die gerade eine voellig
verfilzte Frau in ihren Polizeiwagen schieben) dort dann auch nicht.

Schnell weiter nach Cairns. Einchecken in ein Motel parallel zur
Strandpromenade. Schlafen, davor duschen. Schliesslich hatten wir ja
noch mehrere Schichten Sonnencreme, Salz und Sand von der Insel und
Marc ordentlich Rid (das ist hier _das_ Mittel zur Moskitoabwehr -
funktioniert blendend :-) ) auf der Haut.
Nachmittagserwachen - wir machen uns auf zur Stadterkundung. Es ist
tropisch warm mit einer angenehmen Brise. Wir schlendern auf der
Strandpromenade. Hier dreht sich das Einkaufsverhalten um: Marc
laeuft mit glaenzenden Augen von (Didge-)Laden zu Laden und Sanela
sieht zu, wie sie die Zeit totschlaegt (denn es gibt kaum
Klamottenshops). Dafuer Restaurant an Restaurant. Und dazwischen
Bookingagenturen, wo wir gleich unseren morgigen Trip auf das Great
Barrier Reef buchen werden.

So Tschuess, Servus und G'Day,
Eure Backpacker

P.S. Zwischen dem ganzen (Touri-)Trouble haben wir eine nette
Aboriginal-Kunstgallerie entdeckt, wo wir doch tatsaechlich die
ersten "Gemaelde" unseres bisherigen Kunstbanausenlebens erstanden
haben.