Montag, Mai 14, 2007

Etosha

[Windhoek, Namibia 11. Mai, 2007]
Nachdem euch unsere letzten Gruesse zu dem Preis einer halben Ziege via Satellit erreicht haben, gibts heute das letzte Mal Post aus Namibia. Wir sind zurueck in Windhoek. Mit einem Haufen zu erzaehlen.

Als ich von meinem Ausflug vom Internetcafe auf den Campingplatz zurueckkomme, empfaengt mich Sanela mit dem Wasserschlauch. Madame ist im Putzrausch und spritzt den inzwischen schon recht staubigen Jeep ab. Auch die Ladeflaeche wird ausgeladen, abgespritzt und wieder sortiert eingeladen. Wem’s Spass macht – jeder soll tun, worauf er Lust hat :-) . Ich widme mich inzwischem dem Wein und Cidre und grille das frisch eingekaufte Kudu Filet. Mmmmhh.

Zum Essen beginnen wir die Malaria Prophylaxe und prompt bin ich...

... am naechsten Tag am Arsch. Bin mir nicht sicher ob das die Kombination Cidre + Wein oder an der Malarone Tablette von gestern liegt, auf jeden Fall hab ich hoellische Kopfschmerzen und einen Druck auf den Augen, als ob mir jemand von hinten die Augaepfel aus den Augenhoehlen druecken will.
Dehydration? Migraene? Malaria? Hodenhochstand oder Augustiner Vitaminmalzmangel? Ich weiss es nicht.

An Fahren ist jedenfalls nicht zu denken und auch die Schoenheit der Epupa-Falls verschwimmt hinter einem Schleier aus Kopfschmerz. Dort oben angekommen bau ich gerade noch das Zelt auf, komplette Belueftung auf, Moskitonetze weg und ich, zusammen mit einer leichten Mittagsbrise hinein. Aus dem Zelt heraus kann ich den schnell fliessenden Kunene sehen, der nur ein paar Meter weiter donnernd 30m eine Schlucht hinabstuerzt.
Am Nachmittag gehts besser, dennoch lauf ich wie besoffen Sanela hinterher, die das Terrain schon vorsondiert hat. Vorbei gehts an badenden Kindern und Waesche waschenden Himbas ueber ein paar Felsen direkt an den Sturz des Kunene, wo die Gischt in der Nachmittagssonne noch mehrere Meter ueber den Sturz nach oben sprueht und einen Regenbogen in den Himmel zeichnet.

Baden ist fuer uns tabu. Krokodile und irgendwelches fieses Amoebenpilzparasitengedoens das sich durch die Fussohlen bohrt, raten ab, so dass wir ueber die zahlreichen natuerlichen Pools springen anstatt darin zu baden...

Noch ne Cola an der Bar von Andrew, der mit seinem Camp (und dem Camp daneben) die einzige Uebernachtungsmoeglichkeit an dieser absoluten Perle Namibias anbietet. Kein Hotel, Dorf, Laden, Tankstelle, nix. Unfassbar...

Zum Abendessen gibt es ne Scheibe Kaese und ne weitere Malarone, mehr Apettit ist bei beiden von uns nicht drin. Dann geht es um 18h30 ins Zelt zum Pennen. Leider ohne das Moskitonetz zuzuziehen...

... was Sanela am naechsten Morgen ziemlich verschwollen aussehen laesst. Upps.
Dafuer geht es mir besser und weiter geht es in Richtung Etosha.

Campen auf der Hobatere Lodge. Traumhaft gelegen, in Fussweite von einem Unterstand in Felsen, von denen man auf ein Wasserloch hinuntersehen kann. Da gibt es ein paar Zebras, Kudus und Warzenschweine zu sehen (“Pumbas!”). In dem Campground wird vor naechtlichem Loewenbesuch gewarnt. Wir kriegen aber nach einem tollen Essen keinen zu sehen. Naechtens zu hoeren sind nur die Zebras mit ihrem witzigem Mix aus Wiehern und Kichern.

Zum Sonnenaufgang sind wir dann nochmal auf dem Unterstand. Zunaechst laesst sich aber nur ein Schakal blicken. Dann kommt langsam eine Kudu Familie ans Wasserloch. Sanela und ich sehen inzwischen aus wie ein Sniper Team aus einem Navy Seals Hollywood Streifen. Einer am Fernglas, waehrend der andere via Objektiv versucht, das Ziel scharfzustellen. Da der Digitalfokus der neuen Kamera auf dem Display nicht scharf genug aufloest, gibt der am Fernglas das Kommando zum “Schuss”. Die Bilder sind auf jeden Fall super getroffen. Ihr werdet schon sehen :-)

Dann quartieren wir uns fuer die naechste Nacht in der angrenzenden Lodge ein (zu der wir dennoch eine halbe Stunde fahren muessen) um nochmal zu duschen und die Akkus fuer Etosha fitzumachen.

Auch hier gibt es wieder Hochsitze mit Blick auf Wasserstellen. Und viel Wild zu sehen! Massig Zebras, Kudus, Springboecke und Oryxe. Ein paar Warzenschweine und Strausse. Und mitten in dem ganzen Haufen eine Giraffe. Fast alles Viehvolk das wir bis jetzt auf unserer Reise gesehen haben, gibt es hier konzentriert an einer Wasserstelle.
Und das wird noch besser: in der Nachmittagssonne lassen wir uns auf einen vorgelagerten Hochsitz ganz vorne am Wasserloch fahren. Selber hinfahren oder gar laufen ist nicht drin – wegen den Loewen im Revier zu gefaehrlich! So sitzen wir dann dort oben, irgendwo in Afrika und mittendrin im Wildlife – 3m von einer Herde Zebras an der Traenke, herumsauenden Warzenschweinen und – nachdem die Sonne untergegangen ist auch tatsaechlich mitten unter Loewen!!
Zunaechst sieht Sanela in einiger Entfernung durch ihr Fernglas eine Loewin auf der Pirsch – die ploetzlich aus dem Unterholz schiesst und versucht ein Kudu zu reissen. Das mislingt und endet in einer grossen Staubwolke, so dass man sich sich zu den anderen inzwischen auch aus dem Unterholz hervorgekommenen Loewen auf einen Huegel zurueckzieht und majestaetisch in die Weltgeschichte guckt. Loewen Premiere – in massvollem Abstand. Das liegende Wasserloch ist nun frei von sonstigem Wild...
Dann bewegen sich die 4 Loewinnen gemaechlich auf das Wasserloch – und damit mitten auf uns zu! Wahnsinn! Ploetzlich ein “Scheisse!” neben mir: Sanela hat die Speicherkarte der Kamera vollgeknipst und fummelt hektisch nach der zweiten, extra in Swakopmund gekauften Karte...
Inzwischen sind die Loewen bis auf 3m an unserem Hochsitz, der einmal zur Haelfte umrundet wird, bevor sie weiter ins Unterholz zurueckschlendern. Das Ganze unter kritischer Beobachtung, was da oben im Hochsitz passiert... WOW!

Kaum zu glauben, aber die Nachtfahrt toppt das ganze nochmal. Sehen wir hier doch wieder ein Rudel Loewen. Diesmal sind es wohl recht junge Loewen, die sich an zwei Stachelschweinen messen. Auch hier unmittelbar dran, sehen wir wie einer der Loewen eine schmerzhafte Lektion lernt, hat er doch auf einmal einen abgebrochenen Stachel in der Schnauze stecken. Daraufhin und als einige der Loewen mehr Interesse an dem Wagen als an den Stachelschweinen zeigen gibt der Guide Gas und wir bringen ein paar Meter mehr zwischen uns und die Loewen.
Wir fahren weiter den engen, von Baum und Buschwerk eingefassten Trampelpfad entlang, bis uns ein praechtiger Elefantenarsch den Weg versperrt! Der hat zunaechst keinen Bock den Weg freizumachen und trottet so erstmal ein paar Meter weiter den Pfad entlang – und wir hinterher. Schliesslich gibt er den Weg frei und wir koennen vorbei. Cool. Ausserdem sehen wir die sehr seltene “African wildcat” und einen Ameisenbaer auf der Flucht vor unserem Scheinwerfer.

Am naechsten Tag geht es weiter mit der Tiershow, es geht in den Etosha Nationalpark hinein! Kommen nachmittags an, checken in ein suesses Zimmer ein (Campsite ist bereits voll!) und fahren los. Ein Missverstaendnis laesst mich an dem richtigen Abzweig vorbeifahren. Noch bevor ich mich beim Wenden ueber korrekte Copilot Ansagen, bzw ueber die Kommunikation zwischen Mann und Frau auslassen kann, stehen wir *direkt* 2m vor einer Giraffe, die bestens getarnt “in” einem Baum steht und genuesslich und in aller Ruhe von der Baumkrone aest. Ohne das Kommunikationsproblem waer uns das wohl entgangen! Sauber. Fahren den Grunewald und den Maerchenwald an und sehen dabei Unmengen von Antilopen, Gnus, Zebras, Springboecken und Schakalen in der Nachmittagssonne. Muessen uns sputen, damit wir vor Gateschluss / Sonnenuntergang zurueck in unserem Camp in Okaukujeo sind.
Aus einem kurzen Abstecher zum campeigenen Wasserloch wird ein abendfuellender Krimi, fuer den wir fast das Abendessen sausen lassen. Nashoerner kommen an das Wasserloch – und mit im Gepaeck ein Rudel Loewen die auf das Nashornjunge scharf sind. Und so schleichen die Loewen um und zwischen den Nashoernern herum. Es gelingt ihnen aber nicht, das Junge von den beiden Grossen zu trennen. So strickt die Natur einen Thriller zusammen, Wahnsinn. Mal scheinen die Loewen das Junge isoliert zu haben, mal poltert ein Nashorn in die Richtung der Loewen, die die Flucht ergreifen, um sich gleich wieder anzunaehern... Irre.
Wir verlassen das Schauspiel um unsere knurrendenden Maegen zu fuellen...

Am naechsten Tag geht es ab zur Wasserloch Safari. Leider nicht alleine, so muss ich mich gleich am ersten Wasserloch ueber Landsgenossen aergern, die spaeter an das Wasserloch heranfahren – mir aber prompt die Sicht verstellen. Rindviecher im Wagen! Flucht nach vorne und weiter zur naechsten Wasserstelle. Auf dem Weg dorthin bessert sich meine Laune, kann ich doch einen schleichenden 3er Konvoi geschickt ueberholen. Die gewonne Zeit zahlt sich aus, koennen wir doch noch einen Loewen auf seine Loewin aufsteigen sehen (Nackenbiss inklusive). Am naechsten Wasserloch gibt es dann erstmals Impalas und Kuhantilopen. Ausserdem umrundet uns ein Elefant. Cool.

Noch besser mit Elefanten wird es am Riedsfontain Wasserloch. Hier findet 5 Fuss (der Elefantenbulle hat eine maechtige Erektion;-) nach ausgiebiger Graserei Gefallen an uns oder unserem Jeep, oder beidem, ich weiss es nicht. Jedenfalls kommt er naeher und naeher und naeher, umrundet uns zur Haelfte bis er dann direkt vor unserer Scheibe steht. Aufgrund dringender Bitte meiner Lieblingsversicherungsfachangestellten und auch meiner urploetzlich auftauchenden Gedanken an die 3000 EURO Schaden-Selbstbehalt suchen wir dezent das Weite...

Am Nachmittag fahren wir dann einen Aussichtspunkt innerhalb der Etoscha Pfanne an. Nicht irgendwo hoch, wie man denken koennte, nein, eher hinunter mitten hinein in die Salzwueste. Mehrere Kilometer hinein auf die Pfanne, bis um uns herum nur noch die ewige Weite dieser riesigen Salzpfanne zu sehen ist. Trotz striktem Aussteigeverbot stell ich mich aufs Dach des Toyotas und lass die Stille und die Aussicht wirken.

Dann geht es zurueck zu dem naechsten Camp innerhalb des Etoshas: Halali.
Wir muessen uns wieder sputen, sind wir doch schon wieder mitten in der untergehenden Abendsonne unterwegs und haben noch ueber 20km zu fahren... Die unseren Weg kreuzende Elefantenherde laesst die Zeit noch knapper werden. Da in der 25 koepfigen Herde Jungtiere dabei sind, halten wir Abstand und geniessen den Anblick dieser Giganten, direkt vor uns auf dem Weg.
Als wir uns dann vorbeischieben wollen fuehlen sie sich aber doch gestoert und greifen an. Mit weit aufgestellten Ohren und Trompeten stuermt eine Elefantenkuh in unsere Richtung. Da heisst es Pferdestaerken einsetzen gegen Elefantenstaerken. Ohne Probleme jagt der Toyota davon – und weiter Richtung Camp, sind wir doch jetzt richtig spaet dran. Ab hier ist es dann ein Rennen gegen die untergehende Sonne. Es kommt richtig Walter Roehrl Feeling auf, obwohl ich mir den Drift nicht zugestehe und auch die Vielzahl von Wild kein gutes Gefuehl macht...
Schliesslich fahren wir 1min (!) vor Gateschluss mit pochenden Herzen in das Camp ein. Halali! Die Jagd ist beendet! Sind komplett ueberdreht aufgrund der Ereignisse des Tages.

Da geht es abends am Wasserloch schon ruhiger zu. Fast wie in Andacht in Buxtehude in der Abendmesse sitzen die Leute (ueberwiegend aelterer Generation) am leeren (!) Wasserloch – da muss Sanela schon unseren mit (Mess-)Wein gefuellten Alubecher polternd die Steine runterschmeissen, damit die Leute aufwachen :-)
Zu sehen gibt es dann doch noch was: Ein Rhino, ein Elefant und eine Fleckenhyaene – die aber gleichzeitig!

Die Highlights am naechsten Tag der Tiershow sind die Wasserloecher Kalkheuwel und Chudop, wo sich an dem einem Elefanten ein Stelldichein mit massig Grosswild (ueber 6 unterschiedliche Arten) geben und am naechsten 12+ Giraffen fast das Wasserloch leersaufen. Auch nett: die Vogelschau am Nachmittag in der Fischer’s Pan. Kapgeier, die an einer verendeten Antilope warten, bis die Schakale genug haben. Ein bischen weiter dann Pelikane und Flamingos. An ein paar Stellen richtige Zebrastreifen auf der Strasse, ansonsten nur Touris die es geschickt zu ueberholen und/oder zu ignorieren gilt...

Der Urlaub neigt sich dem Ende. Bemerkenswert ist, das die 4 Wochen Namibia mich stark an meine BW Zeit und Erfahrungen damals erinnert haben und laengst vergessenes (Geschichten und auch echt Brauchbares) wieder zurueck kommen hat lassen. Von dem “Leben draussen”, z.B. dem einfachen und effektiven Feuer machen, Schussfeldbestimmung (hilfreich fuer Tierbeobachtungen auf dem Hochsitz), dem Nachtsehen, Tricks zum Schlafen im Schlafsack und noch so ein paar Sachen mehr...

Der naechste Tag beginnt mit zwei praechtigen Loewen (Sanela: “endlich mit Maehne!”) unter einem schattigen Baum, die gerade eine Kuhantilope gerissen haben, sich die Waemste vollgeschlagen haben und jetzt das machen, was sie 20 von 24 Stunden machen: faul im Schatten liegen. Wir beobachten die Szenerie ne ganze Weile und bekommen dann auch noch ein bischen Bewegung geboten: Einer der Loewen – ohne Zweigfel ein stattliches Exemplar – steht doch tatsaechlich nach 30 min auf, tapst 3m in die Sonne um dort einen koeniglichen Haufen hinzulegen bevor er sich wieder zum Doesen hinlegt.

Ebenfalls witzig ist der Dik-Dik Drive, benannt nach der kleinsten Antilope Afrikas, eigentlich sollte der Drive in Giraffen-Zebra Avenue umbenannt werden. Von Dik-Diks keine Spur. Dafuer fahren wir naemlich direkt von hinten an eine Gruppe Zebras heran, die ihrerseits wieder einer Herde Giraffen hinterher trabt. Zwischendrin, davor und dahinter aber auch mitten auf dem Weg: Impalas.
Da wir uns langsam naehern, koennen wir direkt in die Gruppe hineinfahren und im Schritttempo mit den Zebras traben.
Jediglich die Giraffen machen lange Haelse, als sie unter den Zebras den weissen Toyota naeher kommen sehen und schlagen sich in die Buesche...

Wir verlassen den Etosha Nationalpark und fahren den naechsten, den Waterberg Nationalpark an, den wir in der Abenddaemmerung erreichen. Hier finden wir zum Abschluss unser Campingzeit nochmal einen wunderschoenen Campingplatz, eingefasst in die blutroten und schroffen Felsen des Waterberg Plateaus. Gefeiert wird der letzte Abend im Zelt mit einer opulenten Grillplatte und einem standardgemaessen Lagerfeuer.

Am naechsten Morgen steigen wir auf das Plateau auf, geniessen die phaenomenale Sicht und hoeren uns das Gebruell der Paviane an, die ueberall um uns herum in den Baeumen sind.
Es geht zurureck in suedlicher Richtung. Nachdem die urspruenglich geplante Guestfarm, die an ein Leoparden und Geparden Forschungsprojekt angegliedert ist (“Africat”), voll ist, fahren wir die Mount Etjo Safari Lodge an. Ebenfalls ein Schmuckstueck. Wunderschoene Anlage, mit viel Liebe zum Detail gestaltet und gefuehrt. Als wir ankommen, reiht sich das Personal am Eingang auf...

Am Wasserloch findet sich neben dem ueblichen Wild auch Flusspferde und Flamingos. Leider ist mein Kopfweh zurueck, so dass ich von der schoenen Lodge nur unser Zimmer seh. So muss Sanela auf meine Begleitung bei der nachmittaglichen Privat-Pirschfahrt (nur Sanela + Guide, dafuer aber ne Menge Wild und Rhinos aus naechster Naehe!) und abendlicher Loewenfuetterung verzichten und auch der Jakuzzi auf dem Zimmer bleibt genauso wie das stilvolle Dinner am Lagerfeuer unangetastet...

Wie auch immer, in der Nacht schwitz ich den Scheiss aus mir raus, so dass wir am naechsten Morgen frueh nach Windhoek aufbrechen koennen.

Tja, und da sitz ich nun und klopf die letzten Zeilen des Namibia Blogs in die Tastatur.
Bis morgen – bzw Montag im Buero. Mist.


Wüstennächte

[Opuwo, Nordwesten Namibia, 2. Mai 2007]
Lasst mich mal ein paar Worte ueber die Naechte hier in der Wueste in unserem Dachzelt sagen.

Wuestennaechte sind
- so leise, dass ich bis zu 30 Sekunden vorher eine Windboe hoeren kann, bis sie dann in das Zelt pfeift. Manchmal ist die Stille aber auch so praegnant, dass ich meine, ebenfalls einen Tinitus zu haben…
- so hell, dass Sanela und ich die beiden letzten Tage im Schein des zunehmenden Mondes gegessen haben. Wir brauchen keine Headlights bei diesem Mond!
- dann aber auch so dunkel, dass man die Sternschnuppen ueber den ganzen Himmel verfolgen kann. Von dem restlichen Sternenhimmel brauch ich euch garnichts weiter zu erzaehlen…
Wuestennaechte sind aber auch so intensiv in den Traeumen! Ich traeume jede Nacht. Und immer geht es um Existentielles - auch wenn die Personen und Situationen schon laengst aus den aktiven Bewusstsein verschwunden sind..

Wenn ich schon ueber Wuestennaechte erzaehle, erzaehle ich euch am besten auch von der letzten Nacht in Swapokmund, da hab ich mir naemlich den Magen verdorben (kenn aber jetzt die Haltbarkeitsperiode der Lebensmittel in dem Kuehlschrank auf unserer Ladeflaeche, vor allem die der Salami..) und mir die Seele aus dem Leib gekotzt.
Da ist klar, dass ich mir die Bootsrundfahrt in Walvis Bay lieber ein andermal gewuenscht haette. Aber ich bleib tapfer – ein gutes Stueck traegt auch die Show auf dem Wasser dazu bei:
Zunaechst werden die angereisten Touristen ueber einen wackeligen Steg auf die eben erst ins Wasser gelassenen, stark motorisierten Boote verfrachtet, dann geht es los.

Plopp, ist auf dem Nachbarschiff die erste Robbe auf dem Boot. Angefuettert mit Fisch wissen die Viecher inzwischen schon, wo der Fischeimer steht und einige Kandidaten raeumen dafuer auch schon mal die Touris aus dem Weg um da hinzukommen.

Damit wir keinen von diesen Kandidaten abkriegen, geht es mit Vollgas weg von der Anlegestelle. Gentlemenstart.
Dann werden Pelikane werden aus der Hand im Flug gefuettert, Flamingos das Standbein weggezogen (Spass!), ein paar russische Wracks gezeigt, die seit dem Zerfall der UDSSR an der Kueste vor Anker liegen, vor sich hinrosten und einen Hafen fuer Kormorane abgeben. Dann geht es zur Robbenkolonie.
Auf dem Weg dorthin bekommen wir Besuch von Delphinen, die sich diesmal lange um und an dem kleinen Boot austoben, ein Stueck mitschwimmen, nen Salti drehen – und wieder verschwinden…

Besuch von Sally, einer anderen “wilden” Robbe, die gegen Fisch Bitte Bitte sagt, sich auf den Ruecken dreht, sich unter ihren Flossen versteckt, in dieselben klatscht und nach ner Menge Fisch zum naechsten Touri-Kahn weiterschwimmt.

Nach dem programmmaessigen Austern Essen und Schampus Trinken (Oh Gott, mein Magen!), bekommen wir Besuch von Casanova, ner anderen Robbe, der auf dem Boot mir so nahe ist, dass ich durch die auesseren nassen Haare, die inneren, trockenen Daunen fuehlen kann. Cool. Mit ein paar Fisch geht auch Casanova wieder von Bord.
Ganz anders der letzte (ungebetene) Besucher, der beim Anlegen aufsitzt (als wir sechs Touristen gerade absitzen) und schliesslich auch mit dem Boot von dannen zieht… Hausgemachte Probleme wuerde ich sagen.

Nachdem wir die leere Batterie an unserem Jeep ueberbrueckt haben (Licht an bei der nebeligen Kuestenstrasse – und waehrend der Bootstour = Fremdstart. Mist!) gehts dann Gepaeck holen und Kilometer spulen.
Schliesslich kommen wir im Dunkeln bei einer Farm Naehe Usakos an. Lethargisches Personal laesst uns doch noch Campen. Gottseidank.

In der Nacht weckt mich dann das donnernde Gebruell eines Loewen auf dem Camp! Der Salami Loewe in meinem Darm!

Am naechsten Tag wandern wir ausgiebig auf dem traumhaft schoenen Farmgelaende. So gibt es vor allem die Felsmalereien und die ausgewaschenen, abgerundeten Felsen zu bewundern und ordentlich Filmmaterial zu belichten.

Weiter geht es zur Spitzkoppe, dem “Matterhorn” Namibias, wo wir einen tollen Campground direkt davor ergattern koennen – mit bestem Sundowner View!. Wunderschoen.
Leider verzeiht uns das Kudu Steak auf dem Grill den grandiosen Anblick des Sonnenuntergangs nicht so ganz, wir ernten was wir saen und dass ist heute eben ziemlich “well done”.

Tags drauf schauen wir uns die Spitzkoppe noch ein wenig genauer an und fahren dann weiter Richtung Khorixas in den Morgen.
Die Fahrt verlaeuft unspektakulaer, Pad eben. Am spannensten ist noch der Reifenwechsel.

Der Reifenwechsel findet nicht an unserem Toyota sondern an einem anderen Wagen der mit Plattfuss liegengeblieben ist, statt. Als erstes und einziges Auto halte ich an und gemeinsam geht es an den Reifenwechsel. Sein Wagenheber ist zu gross, passt nicht unter das Auto und bei meinem stelle ich fest, das die Kurbel fehlt... Uupps.

In meinem Werkzeug finde ich eine Schaufel und so wird kurzerhand ein Loch in die Pad gegraben, bis der Wagenheber unter die Achse geht. So geht die Karre doch noch hoch – inklusive der 3 Ziegen die der Mensch auf der Rueckbank hat..

(Angekommen auf dem Campingplatz inspiziere ich erstmal ausgiebig mein Werkzeug. Hatte ich zwar schon bei der Uebergabe gemacht, aber die ist doch schon wieder 2 Wochen her. Ich merke, dass ich den Radkranz als Kurbel haette nehmen koennen. Na also, geht doch!)

Leider hat es jetzt Sanela mit Bauchweh erwischt, scheint also wohl eher ein Virus zu sein. Also nur kurz die Burnt Mountains und die Orgelpfeifen aus Basalt. Den Hike zu den Felsgravuren in Twyfelfontaine muessen wir sogar abbrechen.
Also zurueck zum Zeltplatz in das ausgetrocknete Flussbett, wo ich das Zelt aufschlage, Sanela reinwerfe und mich davor setze. Nur kurz versuche ich die Nachmittagsfliegen zu ignorieren – scheitere aber klaeglich und fluechte zu meiner Kranken ins Zelt. Oelen in der Nachmittagssonne.
Zum Sonnenuntergang haben die Fliegen dann Dienstschluss und wir koennen raus. Leider nur fuer mich lecker grillen und ab ins Bett. In den Schlaf geht es mit afrikanischen Liedern, die jemand am benachbarten Zeltplatz wohl organisiert fuer eine andere Reisegruppe singt.

Am naechsten Morgen geht es kurz den versteinerten Wald besichtigen. Die Abfahrt vom Campground geht auf Request meiner Goettergattin nicht auf dem normalen Weg, nein, wir donnern 4x4 durchs Flussbett. Sanela scheints besser zu gehen!
Yeah!

Weiter nach Norden. Die Fahrt geht an Tafelbergen vorbei, man fuehlt sich an Arizona erinnert. Dann ein Tal mit leichtem gruenen Grasbewuchs! Welch eine Wohltat fuer die Augen! Und gleich wieder was fuers Auge: Giraffen, die an einem Baum aesen.. Cool!
Von den Elefanten, vor denen auf Hinweisschildern gewarnt wird, sehen wir nur einen Haufen Spuren auf der Strasse. Und was fuer Haufen! Respekt!

Noch interessant: wir sehen zwei Jungs und ihre schmale Herde Kuehe wieder, die wir schon am Vortag in gleicher Richtung ueberholt hatten. Die haben noch weitere 30km vor sich! Wir geben Wasser aus, und fahren weiter.
Dann biegen wir ab und kraxeln mit dem Wagen einen irren steilen Pfad hoch zur Grootberg Lodge. Die Lodge ist ein von der EU finanziertes Beispielprojekt um die Infrastruktur im armen Norden zu foerdern. Einzigartig in Namibia wird diese am Rand einer Schlucht stehende Lodge ausschliesslich von der umliegenden Community betrieben. Alle Angestellten bis auf die Manager Domenik und Simonetta kommen ebenfalls aus der Umgebung und es wird grossen Wert auf die Oeko-Vertraeglichkeit der Lodge gelegt. Vom Feuerholz (es werden nur invasive oder fremde Pflanzen verfeuert), dem naturvertraeglichen Shampoo, der Warmwasser- und der Stromversorgung alles ist smart durchdacht und oekologisch abgestimmt.

Wir machen, was wir immer auf Lodges immer machen: wir waschen unsere Klamotten :-)

Beim Abendessen lernen wir ein australisch-spanisches Aerztepaerchen kennen, die mit ihren Kids aus Malawi kommend 3 Monate nach getaner Arbeit in einem Malaria Forschungsprojekt nun auf der Rundreise sind. Die Zwei beeindrucken, wie sie mit ihren 3 Kleinkindern (1, 5 und 7) in einem 17 Jahre alten Padjero durch Afrika reisen…
Mit der beratenden Expertenmeinung am Abendbrottisch beschliessem wir, diesmal unsere Malaria Medikamente zu nehmen.

Nach dem Fruehstueck geht es am naechsten Tag mit Fahrer, Uebersetzer, einem klapprigen Jeep sowie Sanela und Marc zu Besuch zu einer kleinen Himbafamilie. Guckst Du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Himba
Auf dem Weg dahin lernen wir so allerhand ueber den afrikanischen Busch. Und wir haben Glueck: 800m neben der Strasse sehen die zwei Fuehrer Wuestenelefanten. Es beginnt eine Pirschfahrt sondergleichen. Mitten durch die Pampa, durch Buschwerk und ueber riesige Geroellfelder hinweg. Die letzten Meter dann zu Fuss einen Huegel hoch und bumbs: da stehen drei Bullen und ein Junges und aesen gemuetlich Laub ab. Irre!

Aufregend geht es auch weiter zu den Himbas, mitten ins MKS Gebiet Namibias. Wir passieren einen Kontrollpunkt – ab da ist es nunmehr ein Trampelpfad als ein Weg. Felsig mit bis zu 40cm hohen Absaetzen, die der Fahrer muehelos nimmt. Dann auf einmal lange, gruene Palmen in einer Quelle, die einen gruenen Teich speisst. Wir queren den Teich mehrmals dann sehen wir die Himbas: Bruder (13) mit seinen beiden Schwestern (14 und 16) und dem Juengsten (2). Die Maenner sind unterwegs das Vieh treiben. Die Himbas springen auf den Jeep, reichen Sanela den Kleinen (war ja klar!), und weiter gehts zu der Lehmhuette in der sie wohnen. Die Himbas benutzen kein Wasser um sich zu waschen sondern jediglich Rauch. Das kriegen wir prompt in der kleinen Huette vorgefuehrt. Unsere Kamera ist die Attraktion fuer die Maedels, denn auch Spiegel findet sich keiner in der Lehmhuette.

Tief beeindruckt geht es zurueck zur Lodge. Sehen noch ein wenig Tiervolk (ein Pavian, ein Chamaeleon, ein Adler und weite Grossvoegel), doch ueberwiegt der Eindruck dieses Naturvoelkchens…

Fahren ein paar Kilometer weiter, da inzwischen ein kompletter Tourbus Italiener eingefallen ist und so fuer uns kein Platz fuer eine weitere Nacht ist.
Palmwag Lodge. Wunderschoen an einer Wasserstelle gelegen, unter Palmen und ner Menge gruen ist die Anlage mit Luxuszelten aber auch mit einem Campground bestueckt, auf dem sogar noch Platz ist und auf dem wir unser Zelt aufschlagen koennen.
Heute scheint Elefantentag zu sein, tummelt sich doch just einer am Wasserloch.

Abends sind wir zu faul zum kochen und so gibts Kudu Kebab an der Bar. Der Kebab und das Bier machen mich ziemlich muede und so verzieh ich mich frueh ins Zelt, waehrend Sanela noch wartet bis die stark strapazierten Kamera Akkus geladen sind.
Waehrend ich also im Zelt doese, hat Sanela eine Begegnung der anderen Art, rennt sie doch fasst in einen Elefanten, der mitten im Camp ist! Mit leuchtenden Augen klettert sie zu mir ins Zelt und erzaehlt mir wie der Dicke sich gelangweilt, 3m von ihr erst die rechte Seite an der Palme reibt, dann die Linke – und schliesslich wieder von dannen trottet…
WOW! Und ich Penner lieg im Zelt und verarbeite Kudu-Stueckchen zu Hauefchen :-)

Heute Vormittag haben wir dann wieder ordentlich Kilometer gemacht, haben wir doch beschlossen zunaechst weiter durch das einsame Kaokoland bis ganz hoch an die Grenze zu Angola zu fahren bevor wir dann ausgiebig uns dem Etosha Park und seiner Tierwelt widmen.

Diese Zeilen kommen also aus einem Internetcafe aus Opuwo. In dem Oertchen hier geht es zu! Wie mitten in Afrika! Keine Weissen weit und breit, dafuer Strassenlaeden, Jungs, Maedels, ein Haufen Kinder. Zwischendrin neben den "normalen" Damaraland-Leuten, Himbas (s.o.), Herero (guckst Du: http://de.wikipedia.org/wiki/Herero) und im Moment: ich (im Radio dazu gerade: Heino - kaum zu fassen!). Sanela liegt oben auf einem Berg am Stadtausgang auf dem gruenen(!) Rasen unseres heutigen Campinggrounds und tueftelt die weitere Route aus. Morgen die Epupa Falls. Dann in ein, zwei Tagen Etosha – und dann wenn die Zeit noch reicht ab in den Caprivi Zipfel. Yeeeaaahhh!

Viele Gruesse soweit von den zwei Suedwestern im Norden Namibias!

Vom Sonnenaufgang auf der Düne 45

[Smapokmund, Namibia, 26.04.2007]

...genau da war ich doch stehengeblieben das letzte Mal, oder nicht?

Also dann direkt wieder zurueck ins Sossusvlei, mitten ins Herz der Namib.
Den Sonnenaufgang haben wir vor dem grossen Touristenrush geschafft. Am Ende der 60km ist es dann der Weg selbst, der uns Abstand zu den anderen Touris verschafft. Natuerliche Auslese unter Autos. Hier gehts naemlich nur noch fuer Allrader weiter 5km durch den tiefen Wuestensand. Der gewoehnliche Touri laeuft oder muss auf den Shuttle-Jeep warten.

Also Allrad auf ne hohe Uebersetzung und los. Geil!

Angekommen, schnall ich mir den Camelbag um und los geht es zum Deadvlei, einer Lehmsenke, die von den groessten Wanderduenen der Welt eingefasst wird. Auf dem Weg einen Duehnenkamm hoch werden wir von einem 6er Pack englischer Rentner ueberholt (vollausgestattet im Safarilook, Gamaschen, Wanderstocke, etc.). In bester Tenzing Norgay Manier ziehen die an uns vorbei in Richtung "Big Daddy", der hoechsten Duene der Welt!
Na dann viel Spass beim Herzinfarkt!

Wir rennen die Duene runter und gehen den Vlei zurueck, schauen uns die verdorrten Kameldornbaeume an und machen, dass wir aus der Hitze rauskommen. Inzwischen ist es 10h30 und es ist hoellisch heiss!
Zurueck am Wagen begruesst uns ein eisskaltes Bier aus dem Kuehlschrank des Toyotas... herr-lich!

Mittagschlaefchen unter ein paar Schatten spendenden Baeumen.

Am Nachmittag erkunden wir dann wieder im tiefen, dunkelroten Wuestensand den Rest des Sossusvlei via 4x4.

Via 1x2 (linkes Bein, rechtes Bein, dann wieder linkes Bein) geht es in der Nachmittagssonne eine, dem Big Daddy gegenueberliegende Duene hoch. Auf dem Weg nach oben setzen nur wir unsere Fusspuren in den Sand, an denen der aufkommende Wind sofort anfaengt zu arbeiten. Stellt sozusagen die Geometrie der Duene sofort wieder her...
Als wir oben sind, sieht man die Fussspuren unten schon fast nicht mehr.

Sonnenuntergang. Fantastisches Licht- und Schattenspiel. Wunderbar, den Blick bis hin zu den naechsten Duenen schweifen zu lassen, wohl wissend, dass sich danach sofort wieder die naechsten Duenenkaemme aufreihen, bis hin zum weit, weit entfernten Meer.

Die 60km dann in der Dunkelheit zurueck zum Camp. Ausser ein paar Schakalen laesst sich kein Vieh auf der Strasse blicken. 5 min vor Parkschluss passieren wir das Gate. Just in Time.
Wir fahren bis zur Dusche vor und waschen uns den Sand aus allen(!) Oeffnungen...

In der Nacht kommen uns vereinzelt ein paar Schakale im Camp besuchen, aber die Riesenportion Nudeln fuer Duenenkrabbler ist schon weg!

Am naechsten Morgen komplettieren wir die Sehenswuerdigkeitenliste und schauen uns den Sesriem Canyon an bis es um 8.00h auch hier zu heiss wird. Fruehstueck im Schatten der Baeume in ein paar Meter Entfernung zu einem Springbock an der Elims Duene.

Dann wieder Pad nach Norden. Kraeftiges Auf und Ab durch die ausgewaschenen Riviere bis hin zum Tsautseb River Camp. Hier mieten wir uns in ein einsames 4x4Camp ein; und so geht es auch per 4x4 hin. Wortwoertlich ueber Stock und spitzen Stein. Wow. Kraeftig durchgeschuettelt mit ein paar Kratzern im Lack aber heilen Reifen kommen wir an. Eine Oase der Ruhe, inmitten Baeumen und plaetscherndem Wasser, links und rechts zerklueftete Berge.
Die gruenen Baeume am Fluss geben Lebensraum fuer ne Menge Voegel und Paviane - und wohl auch fuer ein paar Leoparden (das mit den Leoparden hat Sanela beim Briefing auf der Farm nicht verstanden - und ich sags ihr auch garnicht erst...)

Ruckzuck ist das Zelt auf dem Dach des Jeeps aufgeklappt, wir drin und ab in den Mittagsschlaf. Nachmittags erkunden wir das Gelaende - unter wildem Geschimpfe der Paviane, die in die umliegenden Berge fliehen. Wir kraxeln aus dem Tal eine Anhoehe hoch und geniessen dem Ausblick. Auf dem Rueckweg beobachten wir via Fernglas die Paviane - und die uns! (Allerdings ohne Fernglas!).
Zurueck im Camp wird gegrillt, haben wir doch unten in der Farm frisches Kudufilet gekauft. Vor zwei Tagen erst vom Farmer selbst geschossen. Das Fleisch schmeckt, ich kanns euch sagen und Sanela es Euch bestaetigen!

In der Nacht laesst uns der Pavianbulle durch sein Gebruell wissen, wer der Herr im Tal ist.
Dann auf einmal Hufgeraeusche(?). (Am naechsten Tag wird klar, das das eine Herde Kudus gewesen sein muss, die in der Nacht zum Trinken gekommen sind).
Ansonsten nur das Gezirpe der Grillen wo sonst einfach nur Stille war...

Naechster Tag. Heute scheint ein Kudu Tag zu sein. Nach dem Kudu gestern auf dem Grill springt mir heute eine Kudu Kuh vors Auto. Nur ne Vollbremsung rettet ihr das Leben. Das Vieh war bereits aus meiner Sicht und unter der Motorhaube verschwunden!
Und auch bei der anschliessenden, morgendlichen Wanderung durch die Naukluft rennen wir in eine Kudu Gruppe von 6-8 Tieren...

Dann wieder Pad. Ewig und eintoenig geht es Richtung Swakopmund. Zunaechst noch abwechslungsreich, geht es doch ueber zwei Paesse. Gaub und Kuiseb Pass. Hier haben sich anno dazumal zwei Deutsche ueber zwei Jahre versteckt gehalten um dem Internierungslager des 2. Weltkrieges zu entgehen.

Dann aber nix mehr zu sehen. Wirklich nix. Weit und breit nix. Keine Vegetation. Kein Baum, Strauch, Gras, nix, nur Felswueste. Oede. Einzige Abwechslung: ab und an die Farmschilder. So geht es witzigerweise an Rostock vorbei. Dann an Schlesien...

Kurz vor Walvis Bay Sandduenen links und rechts - und mitten auf der Pad. Schliesslich Teerstrasse. Jaaaa! Die letzten 30km hoch an der Kueste nach Swapokmund, das sich als suesses Stadtchen im deutschen Fachwerkhaeuschen Stil mit einigen Kolonialbauten entpuppt. Man fuehlt sich mehr an ein Nordseestaedtchen erinnert, sind doch auch die Temperaturen sehr mild! Stetiger Wind und Nebel sind praesent. Wie wohltuend nach der bruellend heissen Naukluft. Wir mieten uns bei einem Architektenpaaerchen ein, das wohl den Namibia Pavillion fuer die Expo in Lissabon und auch in Hannover gestaltet hat. Wir nicken brav, fuehlen uns aber wohl in ihrem kleinen Guesthouse mit grossen Palmen im Innenhof.

Abendessen gibts im Lighthouse, direkt unterhalb des rot weiss angestrichenen Leuchtturms. "An der Nordseekueste,...."
Im Lighthouse geht es zu wie im Dollhouse - viel zu laut fuer unsere Lagerfeuer und Wuestennacht gewohnten Ohren.
Nachdem es unseren Ohren zu laut und auch unseren Baeuchen schnell zu voll ist, hauen wir uns ins Bett und freuen uns auf den naechsten Tag. Swapokmund ist naemlich deutlich auf den Tourismus ausgerichtet, und wir haben vor die uns angebotene Entertainment-Infrastruktur auch zu nutzen!

Am naechsten Tag geht es naemlich gleich mal zurueck zum Sossusvlei. Per Fly-In Safari! Sanela und ich sitzen mit 3 Maedels im betagten Alter in einer Cessna und schauen uns die Wueste von oben an. In der Nachmittagssonne sehen wir nun von oben, wie sich Duene an Duene reiht. Duene an Duene, an Duene. Wowowiwa!
Formationsspiele der jungen Piloten (es sind drei Maschinen auf den Weg in die Wueste) sorgen fuer Kurzweil. Wilde Hunde sind das! Mal drueber, mal drunter. Teilweise sind die Maschinen nur 2m auseinander!
Sossusvlei. Big Daddy von oben. Cool. Interessanterweise sind keine englischen Rentner auf dem Gipfel zu entdecken...

Zurueck zur Kueste. Jetzt dann nur 3m ueber der Wasseroberflaeche donnern die Cessnas entlang. Sanela und ich sind im Fotorausch! Ab 25 Bildern pro Sekunde wird es ein Film!


Ueber Walvis Bay hunderte Flamingos. Swakopmund, ne scharfe Kurve nach links und Landung. Fertig ist der Airgasmus! Auf der Rueckfahrt(!) im Bus wird Sanela schlecht. Ich kapiers nicht :-)

Jetzt kommen wir gerade vom Sandboarden zurueck. Das ist saulustig! Da die Parallelen zum Snowboarden klar auf der Hand liegen faellt es uns beiden nicht schwer - also klare Vorteile gegenueber den Suedafrikanern mit in der Gruppe!
Great Success! Kicker & Kameramann, Bier und Sandwiches inklusive!

Nur kann ich den beschissenen Skilift nicht finden!

Freunde, ich denke, das das sind fuer ne Weile wieder die letzten Zeilen, die Euch erreichen. Wir machen morgen noch ne Bootsfahrt zu den Robben- und Flamingokolonien und starten dann wieder in die Wueste nach Norden. Naechstes grosses Ziel ist der Etosha Nationalpark. Ich weiss nicht, wie es da mit Internet aussieht...

Also Geduld, die naechsten emails aus dem Suedwesten Afrikas kommen bestimmt!

Vom Fishriver-Canyon zum Sossusvlei

[Swapokmund, Namibia, 24. April 2007]
Lebenszeichen aus Namibia!

Diesmal bringen wir ein wenig mehr Zeit und editoriale Muse mit. Die Gruesse erreichen Euch naemlich aus einem Internet Cafe in Swapokmund und nicht via Satellit aus dem Nirgendwo...

Wir haben inzwischen ueber 2000km „Pad“ in unseren Knochen. Das ist das Afrikaans Wort fuer die Dirtroad, die in den ueberall in Namibia als Autobahn dient. Hier gibt es nur zwei geteerte Strassen. Eine Nord-Sued Verbindung und die Strasse zu den Diamantenminen nach Luederitz. Beide sind wir bereits gefahren.

Die letzten Gruesse haben Euch vom Fish River Canyon erreicht. Von da ab ging es ebenfalls via Pad Richtung Norden zurueck. 70 von den 100km Dirtroad haengen wir hinter nem LKW. Ueberholen unmoeglich. Sobald man naeher als 100m dran ist, heissts Blindflug. Man sieht gerade noch die Kuehlerhaube und sonst nichts! Ausserdem fliegen einem die Steine um die Ohren. Also Geduld und mit Abstand hinterher...

Dann Teer durch das Diamantensperrgebiet nach Luederitz. Weite, Weite, Weite. Nur langsam veraendert sich die Landschaft, aber die Weite bleibt. Auf der Haelfte, Tankstopp. Nach mehr als 1150km ist auch der Extratank leer und wir fuellen nach. Moderate Spritpreise. An der Tanke aergert uns kurz ein Franzose, der – ebenfalls Tourist – vom Tanken keine Ahnung hat

Kurz vor Luederitz wird die Strasse dann von grossen, ockerfarbenen Sandduenen gesaeumt. Luederitz selbst ist ein Nest mit lustig anzusehenden, bunt angemalten Fachwerkhaeuschen ganz wie man das in Deutschland kennt. Man faehrt Strassen wie die Bahnhofs- oder Bismarkstrasse runter und auch der Maennerturnverein hat eine Lesehalle. Wir fahren an der Kegelbahn vorbei und kommen bei Marlene Haelbich, ihrem Mann und den drei Schaeferhunden unter. Den Wagen lassen wir gut eingezaeunt zurueck und es geht zum Sightseeing durch Luederitz. Abstrus: die Stadt hat mehr Taxis als Autos.. und natuerlich nette deutsche Haeuschen (inkl. einer statthaften Kirche mit deutschem Aushang der die Glaeubigen zum Gottesdienst ruft).

Am naechsten Morgen geht es auf die Sedina – einem alten Segler, der komplett aus Holz ist. So sieht man dem Mast noch zahlreiche Astgabelungen an. Die ein oder andere Planke ist gesprungen...
Auch der Kapitaen erzaehlt seine Geschichte. Mir hat Marlene bereits am Tag zuvor gesteckt, das der Skipper ein ehemaliger Diamantentaucher ist. Rene hat wohl mehr als 6000 Tauchstunden auf dem Buckel und hat 5 Jah
re unter Wasser den Ansaugschlauch der Diamantenboote gefuehrt, dabei ordentlich verdient (und mit seiner Gesundheit bezahlt).
Jetzt steuert er das Schiff zu einer Halbinsel mit einigen verlassenen Haeusern, die von einer Zwergpinguinen-Kol
onie uebernommen worden sind. Die marschieren fleissig rein in die Haeuser und/oder raus und knallen sich die Felsen runter in die Brandung. Einige Robben liegen faul im Wasser und winken uns mit einer Flosse zu.
Auf dem Rueckweg kreuzen dann Delphine mehrmals das Boot. Allgemeine Aufregung – natuerlich mehr auf als unter dem Schiff.

Anlanden und ab zur Kolmannskuppe, die von Deutschen aufgebaute und 1954 verlassene Diamantenstadt. Abgefahren, die maroden Haeuser, die allmaehlich von den Duenen zurueckerobert werden. Eine Eisfabrik, eine Kegelbahn, ein Casino und ein Krankenhaus mit dem ersten Roentgengeraet auf dem afrikanischen Kontinent (das nicht nur fuer Gallensteinaufnahmen verwendet wurde :-)) zeugen von einem laengst vergangenen Luxus.

Zurueck die Teerstrasse und weiter Pad Richtung Norden in die Tirasberge. Hier kommt uns mehr als 100km kein Auto entgegen, noch steht eins am Strassenrand. Dafuer nehmen wir beinahe ein Rudel Schakale unter die Raeder, die auf einmal sich mit unserer Geschwindigkeit messen...

Wir steuern die Farm Namtib an. Von der Strasse, an der die Farm abzweigt sind
es noch 12km(!) bis wir das Farmhaus erreichen. Die untergehende Sonne taucht den Weg in wildromatischen Abendrot und wir halten mehrmals an um – vergeblich – zu versuchen, diese Stimmung mit der Kamera einzufangen.

Die Farm wird seit mehr als 20 Jahren von Walter Thiel gefuehrt. Am Farmhaus treffen wir auf seinen Sohn Thorsten, der dabei ist die Farm zu uebernehmen. Thorsten bringt uns zu dem 5km entfernten Campground wo wir in erster Reihe mit Blick auf das von einzelnen Baeumen besprengelte riesige Farmareal den Sundownern geniessen, nein, uns von dem Abendrot ueberwaeltigen lassen. Die Schoenheit und Weite dieses Areals ist zu schwer in Worte zu fassen also verzeiht – und wartet auf den armseligen Versuch die Athmosphaere digital festzuhalten...

Morgens geht es nach einem oppulenten selbstzubereiteten Fruehstueck den Berg hinter uns hoch. Ausser ein paar meckernden Pavianen und einer Cobra (Sanela ist schneller weg als ich nach dem Foto fragen kann...) „laufen“ uns nur ein paar schoene Kakteen ueber den Weg. Oben geniessen wir den fantastischen Ausblick ueber die Farm, die in einem von Felsen eingefassten natuerlichen Hufeisen liegt. 164qkm gross – so gross wie Lichtenstein!

Das, und weiteres Interessantes ueber die Farm, die Farmerei selbst, Feenkreise, Oryx, Springbock, Kudu, Ziegen und Rinderherden und wie man sie gesund haelt gibt es auf der abendlichen Rundfahrt mit dem Farmer selbst.

Abendessen und Geschichten ueber seine 6 Security Leute – Hyaenen, deren Wege Walter (selbst Dozent fuers Praktische an der Universitaet Namibia) per Halsband gemonitort hat. Einige gefallen Sanela nicht so besonders, erzaehlen sie doch von seinen Arbeitern, die mal per Fahrrad von einem abendlichen Besuch einer Nachbarsfarm, mal per Pferd, ebenfalls Abends, um ihr Leben gekaempft haben. Aber keine Angst, ich (und Sanela auch) schlafen unbehelligt von den Hyaenen – und auch von den Leoparden, Schakalen und Luchsen auf der Farm. Wildlife pur. Irre.

Am naechsten Tag geht es auf anstrengender Pad weiter nach Norden Richtung Sossusvlei. Die Pad ist anstrengend, da maechtig uneben und aufgeschottert... Auch die Kurvenfahrt fuehrt zu einem neuen Erlebnis, schiebt der Jeep doch maechtig aus der Kurvenmitte Richtung Kurvenauesseres... Die ein oder andere Spur zeugt von noch eindrucksvolleren Erlebnissen, fuehrt die Spur doch noch ein Stueck weiter und Drueberhinaus – oder direkt geradeaus :-)...

Fressen ne Ganze Weile den Staub von einem anderen Wagen vor uns, in ner Kurve kriegen wir ihn dann und es zeigt sich ein Wiedersehen mit dem Franzosen vor Luederitz - der danach unseren Staub frisst :-)

Wir mieten uns in Sesriem („Sechs Riemen“ um Wasser von unten heraufzuholen...) ein. Die letzte Uebernachtungsmoeglichkeit vor den Duenen der Sossusvlei – 60km(!) davor. Das ist in etwa so als uebernachte ich in Augsburg wenn ich mir das Kindl in Muenchen anschauen will! Krass.

In der untergehenden Sonne fahren wir noch ein Stueck in den Park hinein. Hier zeigt uns ein Springbock eindrucksvoll, dass er genauso schnell laufen kann wie wir... Springt mit 40 km/h neben dem Wagen her.
In der Dunkelheit zurueck. Jetzt gehoert die Strasse komplett den Springboecken.
Wir schlagen das Zelt auf und freuen uns auf den naechsten Tag.

Der auch bald kommen soll. Um 4.30h gehts los um den Sonnenaufgang auf der Duene 45 (45 km vom Parkeingang entfernt – daher der Name) zu begruessen. Gute Idee so frueh aufzustehen, da wir noch vor dem Touristenrush oben, und wieder unten sind. Der Sonnenaufgang gehoert uns allein auf der 170m hohen Duene...

Freunde, meine Internetzeit naehert sich dem Ende - dabei gibt es noch so viel zu erzaehlen: vom frisch geschossen Kudufleisch auf dem Grill und dem noch frischerem vor dem Autogrill, der Schlange im Sessriemcanyon und wilden Pavianen und abentuerlichen 4x4 Rides.

Bleibt dran - uns geht es saugut (wir hoffen Euch auch!)

Gruesse, Sanela und Marc

Post vom Fishriver Canyon

[Im Sueden Namibias, 17. April 2007]

Hallo Freunde,

Wir sind am Fishriver Canyon. Das ist unten, unten, unten, noch weiter unten, stop, ja fast an der Grenze zu Suedafrika.
Leider gestaltet sich das eMail Schreiben schwieriger als erwartet. In der Tat gibt es hier vielleich mal ab und an ne Tankstelle - von Internet keine Spur. Wir befinden uns eben in einem Entwicklungsland.

Das hat uns auch der erste Tag in Windhoek schon gezeigt. Ihr wisst schon: wir auf der Jagd nach einer Digitalkamera. Mit im Gepaeck: einige Crackheads, die wir nur loswerden, in dem wir ab und an in ein Geschaeft mit Sicherheitsmann gehen.
Auch fummeln die Freunde an meinem Rucksack auf meinem Ruecken rum. Ab da ist erhoehte Wachsamkeit angesagt, Rucksaecke nach vorne und Hand drauf. Zu Recht, wie uns ein Mitreisender heute erst erzaehlt hat. Den haben die Jungs naemlich direkt am ersten Tag in Windhoek niedergeschlagen und um seine kompletten Papiere erleichtert..

Aber macht Euch keine Gedanken, Marc ist gross und wohlgenaehrt! :)

Der Nachmittag in Windhoek ging weiter mit einem kleinen Kontakt in der Tiefgarage. Nicht links oder rechts, nein: oben! Jetzt weiss ichs: die Kiste ist ca 2.30m hoch.
Raus aus Windhoek. Nach 50km geb ich das Steuer ab an Sanela - die es 300km nicht mehr loslaesst und einfach nur geradeaus faehrt. Krass.
Wir kommen unter in der Kalahari Anib Lodge Naehe Mariental. Puenktlich zum Sundowner. Ein Traum.
Entschliessen uns, an Martin's und Kay's Ehrentag (Happy Birthday!) einen Tag zu verlaengern.

Der naechste Tag beginnt frueh. 5h30 sollte der Wakeup Call kommen. Kommt aber nicht. Stromausfall. Unser Handy-Wecker klingelt trotzdem. Und so geht es auf Pirschfahrt und wir sehen die ersten Tiere in der Kalahari. Springboecke, Oryxe, Strausse, ein Paar Gnus aus der Ferne (die Fernglaeser sind gold!) und dazu eine Landschaft die unglaublich wechselhaft ist. Von Felswueste ohne Vegetation ueber Savanne mit hohem Gras und Baumbestand bis hin zur rotten Sandwueste wo sich eine Duene an die naechste reiht!

Fruehstueck, ins Bett. Rucksaecke und Ausruestung umgepackt: was ist wo griffbereit?
Am Pool mit Blick in die Kalahari wird die Route fuer die naechsten Tage beschlossen. Nebenbei liegt die Sanela eine massive Holzliege durch und dass, obwohl sie am Abend zuvor den Springbock-Hauptgang ausfallen lassen musste ("ich kann doch nicht - die suessen Tiere!!").

Das Fruehstuecken und Auschecken am naechsten Tag dauert laenger als geplant. Und auch die Nama Frau die so melodisch in ihrer Sprache (bestehend auch aus Klick und Zischlauten - unglaublich!) die Gaenge des Abendessens angesagt hat, ist nicht aufzufinden.
Hmm. So verlassen wir die Lodge suedwaerts. Hardapdamm. Wir fahren ueber den Damm und Bumm - in eine Herde Springboecke. Viel naeher als Gestern auf der Pirschfahrt. Um eine Kurve und wieder Springboecke. Noch naeher. Geil!
Der 4 Wheel Drive hat Premiere und auch das eine oder ander Flussbett wird zunaechst zoegerlich, dann mit Wumms genommen.

Dann auf nach Keetmanshoop. 300km schnurgeradeaus durch die Oede. Jamiroquai und die Fornika bringt uns durch. Red Bull verleiht keine Fluegel. Die laengste Strecke geradeaus, die ich je gefahren bin.
In der Ferne zeichnet sich ein Berg ab. 120km geradeaus lasse ich den Berg rechts liegen. Krass.
In Keetmanshoop rationieren wir auf und werden ziemlich derbe angebettelt. Fuer Wasser und Brot wird schliesslich auf unser Auto waehrend unserem Einkauf aufgepasst. Der 3. Aufpasser (ca 10 Jahre alt) geht leer aus und schlaegt zum Abschied gegen Sanela's Seite.

Naechster Halt Giant's Playground. Das riesige Areal sieht tatsaechlich aus, als haetten Riesen hier mit Steinen Murmeln gespielt. So weit das Auge reicht aufeinandergestalpelte mehr oder weniger rechteckige Felsen!

Dann Gepardenfuetterung *im* Zwinger. 2m von den Viechern weg - aber der Farmer meint nur "No problem, it's like my wife. When she's got the mouth full, she cannot bite me!". Gesagt, getan, Sanela schoen hinter mir, dann aber im Fotowahn selbst vor dem Vieh. Irre.

Premiere fuers Dachzelt ein paar Meter weiter im Koecherbaumwald. 150kg - das Dachzelt haelt! Und der Lulatsch kann sogar seine Beine ausstrecken!

Heute beginnt der Tag dann mit bosnischem Brot und Kaffee - wir probieren unser Camping Gear aus. Brauchbar. Und das Brot ist lecker!

Weitere 200km Dirt Road zum Fishriver Canyon. Die letzten Meter dann echter Schlechtweg - Schrittempo. Angekommen erwartet uns eine Mischung zwischen Colorado River Bend und dem Grand Canyon, wobei die Amis hier vorne liegen.

Bei der Internetverbindung hier bleibt zu hoffen, das die Nachricht euch erreicht. Wer weiss wann es wieder Neues gibt. Sorry auch fuer die Rechtschreibfehler - bei der horrenden Flaschenpost-Internetgebuehr bleibt keine Zeit zu korrigieren.

Also bis bald ihr Lieben,
Sanela und Marc, morgen auf dem Weg durchs Diamantensperrgebiet nach Luederitz