Freitag, April 08, 2011

Whistler Heliskiing

[Whistler 07. April 2011]

uuuhhh mann. Dieser Eintrag erreicht Euch in dem Abklingen von nem gewaltigen Hoch.
Zurück vom ersten Tag Heliboarden.

Nachdem die ganze Chose ja gestern wegen schlechtem Wetter abgesagt wurde, hat sich der Wettergott, Moses, Petrus und Kachelmann himself auf einen ausgleichenden, supergeilschoenen und fuer mich ganz klar historischen Wettertag geeinigt.

Ohne Euch mit Superlativen weiter zu langweilen, noch schnell zurueck zu gestern. Vor dem Hoch gibts in der Regel das Tief. Gestern hat das Tief bekanntermassen den Heli unten am Boden gehalten. Also musst ich mit dem Lift nach oben. War am Tag davor Blackcomb dran(links) so hab ich heute den Lift rechts zum olympischen Whistler gewaehlt.

Auch nicht von schlechten Eltern. Ebenfalls weitlaeufig, ebenfalls schon ordentlich aufgespurt von den oertlichen Buben. Genau an die halte ich mich auch. Alte Touristenregel: kennst Du Dich nicht aus, dann halt Dich an die, von denen Du denkst, sie kennen sich aus.
Gut gedacht Mastermind. Leider verliere ich die oertlichen Pros in der oertlichen Suppe direkt nach dem Liftausstieg und so stocher ich ein wenig herum. In der Suppe. Kein Brot zu finden. Weder Markierung, noch Kontur. Zerspurten Tiefschnee gibts zwar en masse, leider auch viele Klippen. Markierte und unmarkierte. Sowie ein paar Drops, die man erst auf letzter Minute erkennt.
Daher das Ganze eher mit gemischten Gefühlen. Aber lehrreich.
Total. Im Gegensatz zu den heimischen Skigebieten meine ich, das ich inzwischen anders auf dem Brett stehe. Weit weniger schnell, deutlich mehr Belastung auf dem hinterem Bein. Und natuerlich weit weicher in den Knien. Das hilft beim Korrigieren des oft (im wahrsten Sinne des Wortes) undurchsichtigen Terrains.

Als ich schliesslich wieder ins Whistler Village einfahre fuehle ich mich dennoch wie benommen. Ich hoere nichts mehr. Brauch ne ganze Weile bis ich das begreife. Durch die vielen Hoehenmeter sind meine Ohren
mit dem Druckausgleich nicht mehr mitgekommen und so habe ich im wesentlichen Watte drin. Ich meine in den Ohren. So stehe ich da inmitten dem Trubel und komm mir vor wie John H. Miller/Tom Hanks an der Brücke in Saving Private Ryan. Ich hoer nix - es rauscht nichmal. Hui.

Nachdem die Ohren wieder stabil "aufploppen" schau ich mir die Fussgaengerzone von Whistler an. Mannmannmann, was fuer ein "Kurort": Studenten und jünger ohne Ende. Mir kommt ein Mädel im Tanktop entgegen: akkurat in Turnschuhen, gelber Snowboardhose, besagtem Tanktop, Muetze und Skibrille(Hä?). Waehrend ich durch den Haschischdunst ihrer Freunde laufe, zieht sie sich die Hose auf den Oberschenkel und zeigt der Meute ihren Hintern in ihrer semi-transparenten Unterhose....
So kann man auch flanieren.
In Ischgl kenn ich Vergleichbares nur von Russen. Und das ist weit weniger nett anzuschauen...
Papa Kaufmann biegt nicht in den gleichen Studentenpub ein sonder macht das was aeltere Herren in solchen Situationen immer gerne tun: sie schaun ob das Bankkonto in Ordnung ist :-).
In der Tat kann ich in der oertlichen Bank sogar mit EC-Karte Geld abheben. Was gut ist, hab ich doch ein wenig Schiss das bei der geplanten Heliskiserie die naechsten Tage evtl. der Verfuegungsrahmen der Karte nicht ausreicht...

Zoegerlich kauf ich auch ein paar T-Shirts ein. Hier fehlt eindeutig der weibliche Teil der Reisefische um den Shoppingkatalysator wirklich anzuwaermen...

Waehrend ich noch ueberlege, wie ich meine Kohlenhydratspeicher ohne groesserem amerikanischen Servicelaerm fuellen kann, laufe ich an nem Steakhouse vorbei.
Au ja.
Und da sitze ich auch schon im abgedunkeltem Licht am offenen Kamin, saufe diesmal einwandfreien Shiraz und fresse ein 16 Unzen Rib-Eye Steak. Das beste Fleisch seit der Churasscaria in Nova Friburgo!
Schlussum roll ich mich vollgefressen in mein Bett.

So.
Bliebe noch der Tag heute.

Da mir hier schlichtweg die Worte fehlen, probier ich es mit reinen Fakten. Vielleicht purzeln ja im Rahmen der Reise noch mehr Eindruecke, Vergleiche, Preisungen o.ä. heraus.

So, wie ich mich zumindest im Moment fuehle ist es eh schwer, einen angemessenen literarischen Rahmen fuer heute zu finden.

Ein kraeftiges Hoch trifft es nach wie vor am besten.

Vielleicht liegt es auch nur trivial am Wild Horse Canyon Shiraz den ich neben meinen Mikrowellennudeln (Ihr wisst schon: Kohlenhydrate...) gerade in mich reinschuette.

Also - soviel soll auf jeden Fall noch gesagt sein:
- 4 Teams a 11 Leuten, was soviel bedeutet wie
- Kaufmahne allein unter 43 suedtiroler Skilehrern (kein Witz, für die ist das hier ein "Lehrgang")
- d.h. als alleiniger Snowboarder unter Skigurus (was wohl vergleichbar ist mit einem nackten Hippie unter lauter Republikanern)
->6000 Hoehenmeter in der Lawinenwarnstufe "considerable", sprich: ziemlich "aufmerksame" Guides...

Stay tuned. Hab gerade das naechste Heli-Taxi fuer moergen gebucht :-)